Forscher entdecken neue chemische Verbindung

Dreidimensionale Struktur mit Fähigkeit zur Doppelbrechung von Licht

26.05.2016 - Deutschland

Wissenschaftler der Universität Leipzig haben in Zusammenarbeit mit Kollegen der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und der Staatlichen Universität für Informationstechnologien, Mechanik und Optik (ITMO) in St. Petersburg eine ganz neue Eigenschaft einer chemischen Verbindungsklasse entdeckt. "Neben interessanten magnetischen Eigenschaften zeichnen sich Kristalle dieser Verbindung auch durch sogenannte Doppelbrechung aus", erklärt Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins, Chemikerin der Universität Leipzig und Leiterin der Arbeitsgruppe, die die neue Verbindung synthetisiert und strukturell charakterisiert hat.

Doppelbrechung ist ein Phänomen, bei dem das einfallende Licht in zwei Komponenten zerlegt wird, die unterschiedlich stark gebrochen werden, so dass bei geeigneter Blickrichtung zwei Bilder zu sehen sind. Sie findet beispielsweise Anwendung in Polarisatoren. Diese Bauteile können als Filter für bestimmte polarisierte elektromagnetische Wellen dienen. Sogenannte Polarisationsgläser, die den gleichen Effekt haben, werden unter anderem auch in einigen Sonnenbrillen verwendet.

In ihrer Publikation beschreiben die Chemiker erstmals die Beobachtung von Doppelbrechung bei einer porösen Koordinationsverbindung. "Durch detaillierte Analyse der dreidimensionalen Struktur dieser Verbindung, den Gerüstaufbau und die Hohlräume, geben wir eine plausible Erklärung für das Phänomen der Doppelbrechung. Dadurch könnten sich auch ganz neue Möglichkeiten im Bereich der Nanophotonik eröffnen", sagt Hey-Hawkins. Die Nanophotonik befasst sich mit Grundlagen und Anwendungen von optischen Verfahren und Technologien auf die Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Information.

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