GKV: Branchenbericht der kunststoffverarbeitenden Industrie 2000

01.03.2001
Die KVI erreichte in 2000 einen Umsatz von 78,72 Mrd. DM. Dies bedeutet gegenüber 1999 ein Wachstum von nominal 7,6 % und real 5,2 %. Maßgeblich beeinflusst wurde dieses Wachstum durch die Auslandskonjunktur, der Auslandsumsatz stieg um 16,4 % (Inland: 4,4 %). Aufgrund dieser im Jahresdurchschnitt erfreulichen Entwicklung stieg auch die Zahl der Mitarbeiter um 2,4 % auf 284.208. Die Anzahl der Betriebe blieb mit 2.787 nahezu konstant (+ 0,6 %). Differenziert ist die Entwicklung in den einzelnen Sparten der KVI zu sehen. Entgegen dem Branchentrend, aber der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung entsprechend, mussten die Hersteller von Baubedarfsartikeln Umsatzrückgänge von - 5,4 % verzeichnen. Dagegen legten gegenüber dem Durchschnitt in der KVI die Halbzeuge (Platten, Profile, Folien) beim Umsatz um 9,3 %, die anderen Kunststoff-waren (Konsumwaren und Zulieferteile) um 10,8 % und die Verpackungsmittel um 11,4 % zu. In diesen Sparten sind auch überproportionale Zuwachsraten bei den Auslandsumsätzen zu verzeichnen, die Inlandsumsätze sind nach den Veränderungsraten als zufriedenstellend anzusehen. Produktion Die positive Entwicklung in der KVI spiegelt sich auch in der Produktionsstatistik mit einer Steigerungsrate von 9,6 % wider, wenn auch hier erst Zahlen für Januar bis September vorliegen. Die Branchenentwicklung im Jahresverlauf lässt aber auf geringere Zuwachsraten im 4. Quartal schließen, so dass der Produktionszuwachs für das Gesamtjahr unter den Zuwachsraten von Januar bis September 2000 liegen wird. Dies ist aus der Umsatzentwicklung des letzten Quartals 2000 ersichtlich, da sich erfahrungsgemäß eine weitgehende Parallelität zwischen Umsatz und Produktion ergibt. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in den neuen Bundesländern. Zwar ist das Produktionsvolumen dort noch immer auf einem niedrigen Niveau, doch führt die überproportionale Zuwachsrate von 22,2 % dazu, dass der Anteil der Produktion in den neuen Bundesländern an der KVI jetzt bei nunmehr 7,6 % liegt. (1996: 5,7 %). Die Gründe hierfür sind vielfältig: Einerseits greifen in verschiedenen Bereichen jetzt erst richtig die Fördermaßnahmen. Hinzu kommen etliche Start ups in den letzten drei Jahren. Wesentlicher Faktor scheint aber die gestiegene Produktivität zu sein und damit verbunden eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Betriebe. Das Ergebnis ist diese herausragende Produktionssteigerung in 2000. Produktion Quartale Für das Jahr 2000 ist – wie bereits dargestellt - ein leicht ansteigender Wachstumstrend in der Produktion auszumachen. Jedoch ist im Jahresverlauf eine deutliche Konjunkturabschwächung festzustellen. Lag der Anstieg im 1. Quartal noch bei 12,2 %, so sank er im 2. Quartal auf 9,5 % und im 3. Quartal auf 7,4 %. Im 4. Quartal ist ein Absinken auf 5 % durchaus realistisch. Der GKV geht deshalb von einer gesamten Produktionssteigerung in 2000 gegenüber dem Vorjahr von ca. 8 % aus. Mit diesem Zuwachs nimmt die KVI auch im Jahr 2000 eine Spitzenposition innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes ein und demonstriert damit nachhaltig ihr hohes Innovationspotential. Umsatz / Beschäftigung Bei der Langzeitbetrachtung des Verhältnisses von Umsatz und Beschäftigung bestätigt sich, dass bei Umsatzsteigerungen über 2 % grundsätzlich auch die Beschäftigung zunimmt. Allerdings stellen wir seit 1993 fest, dass der Beschäftigungszuwachs in Relation zur Umsatzentwicklung deutlich abnimmt. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Seit diesem Zeitraum ist eine verstärkte Globalisierung in der Wirtschaft feststellbar und somit auch ein immer größerer Wettbewerbsdruck für die Unternehmen der KVI. Trotz eines nicht unerheblichen Beschäftigungszuwachses von 2,4 % in diesem Jahr verstärkt sich diese Tendenz (Chart: rote Kurve).

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