Die Chiraltechnologie ist laut
Frost & Sullivan der
"leuchtende Stern am Firmament des Europamarkts für pharmazeutische Zwischenprodukte".
Während der Gesamtmarkt viel langsamer an Volumen zulegt als in den 1990er Jahren von
der Deutschen Bank prognostiziert, zeigt der Bereich Chiralchemie überdurchschnittliche
Zuwachsraten und ist damit inzwischen zum Star der Branche avanciert. Zu diesem
Ergebnis kommt die Unternehmensberatung in einer neuen Analyse, in der der europäische
Gesamtmarkt ein Umsatzwachstum von mehr als zehn Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2008
erreichen soll.
Die Analyse ist in die Schlüsseltechnologien CC-Bindungsknüpfungen,
Kondensation und
Verseifung (inklusive Veresterung), Halogenierung,
Stickstoff,
Phosphor,
Photochemie,
Chiralchemie, Redox und
Elektrochemie sowie Sulfur untergliedert.
Chiraltechnologie führend
Die Chiraltechnologie kommt dabei in der
Pharmaindustrie verstärkt zum Einsatz, weil
sie sich als effizienteste und kostengünstigste Art erwiesen hat, isomerenreine
Substanzen herzustellen. "Die große Mehrheit der zurzeit in Entwicklung befindlichen
Produkte beruht auf Bausteinen mit chiralen Merkmalen," erläutert Andrew Barton,
Research Analyst bei Frost & Sullivan. "
Chiralität wird meist erst in einem
fortgeschrittenen Entwicklungsstadium eingeführt. Deshalb liegen die größten Chancen
bei dem Unternehmen, das sich auf diese Phasen konzentriert. Wer zusätzlich zu seinem
Know-how im Bereich chirale Transformationen dann noch weitere Schritte im
Produktionsprozess abdecken kann, verschafft sich einen deutlichen Wettbewerbsvorteil."
Hunderte von Anbietern im Markt
Eine solche Strategie ist vor allem vor dem Hintergrund eines stark fragmentierten
Markts mit einer großen Anzahl von Anbietern wichtig. Als weitere Erfolgskriterien
nennt Barton Flexibilität, Qualität, Integrität sowie die Fähigkeit, sich mit seinem
Angebot deutlich von der Konkurrenz abzugrenzen: "Viele Marktakteure verfügen über ein
umfassendes Portfolio technischer Expertise. Ausschlaggebend ist jedoch die
Identifikation über ein Kernprodukt. Nur so kann eine Erweiterung der Kundenbasis
gelingen."
Welle von Akquisitionen zu erwarten
Gleichzeitig weist Barton darauf hin, dass der Markt für die Masse an Wettbewerbern
mittelfristig nicht genug Gewinn abwirft. Daher sei in naher Zukunft mit einer Welle
von Akquisitionen und Zusammenschlüssen zu rechnen. Allerdings, so betont er nochmals
ausdrücklich, sei eine ausschließliche Fokussierung auf den Sektor Chiraltechnologie
nicht ausreichend: Wirklich durchsetzen wird sich nur, wer auch außerhalb seiner
Kernbereiche konkurrenzfähig ist.