US-Forscher entdecken natürliche Selen-Entgiftung in Teichen

06.01.2003
Forscher der Universität von Berkeley in Kalifornien haben entdeckt, dass Feuchtbiotope Selen aus dem Boden ziehen und damit das Erdreich entgiften. In einer zweijährigen Studie konnten die Wissenschaftler zeigen, dass im San Joaquin Valley in Kalifornien fast 70 Prozent der Selenkonzentration durch künstlich angelegte Teiche entfernt werden konnten. Einige der Pflanzen konnten das Selen zu einem ungiftigen Gas umformen, berichtet die Universität. Durch den Feldversuch wurde weniger Selen im Sediment oder in umliegenden Pflanzen gefunden. Die Studie der Forscher von Berkeley folgt einem Feldversuch der Chevron-Ölraffinerie, die in Richmond, Kalifornien, gezeigt hatte, dass Teiche bis zu 89 Prozent der Selenbelastung auffangen konnten, die aus der Raffinerie tagtäglich freigegeben wird. So konnte der Eintrag in die San Francisco Bay Area verhindert werden. "Wir haben uns überlegt, ob auch das Selen aus der Landwirtschaft durch die künstlichen Teiche entschärft werden kann, wenn das Experiment bei der Raffinerie so erfolgreich war", meinte Norman Terry, Pflanzenbiologe an der Universität in Berkeley. "Feuchtbiotope wirken tatsächlich wie biochemische Filter", so der Forscher. Dabei arbeite alles wie ein eingespieltes Orchester in einem Konzert. Das ausgedehnte Wurzelwerk der Pflanzen bindet das Selen. Die Pflanzen sorgen auch dafür, dass Mikroorganismen dort leben, diese sorgen wiederum dafür, dass Selen in ein ungiftiges Gas verwandelt wird. "Wir sehen, dass die effektivsten Filter für Giftstoffe in der Natur selbst vorkommen", so Terry.

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