Forscher der Universität von Berkeley in Kalifornien haben entdeckt, dass Feuchtbiotope
Selen aus dem Boden ziehen und damit das Erdreich entgiften. In einer
zweijährigen Studie konnten die Wissenschaftler zeigen, dass im San
Joaquin Valley in Kalifornien fast 70 Prozent der Selenkonzentration
durch künstlich angelegte Teiche entfernt werden konnten. Einige der
Pflanzen konnten das Selen zu einem ungiftigen Gas umformen, berichtet
die Universität.
Durch den Feldversuch wurde weniger Selen im Sediment oder in umliegenden
Pflanzen gefunden. Die Studie der Forscher von Berkeley folgt einem
Feldversuch der Chevron-Ölraffinerie, die in Richmond, Kalifornien,
gezeigt hatte, dass Teiche bis zu 89 Prozent der Selenbelastung auffangen
konnten, die aus der Raffinerie tagtäglich freigegeben wird. So konnte
der Eintrag in die San Francisco Bay Area verhindert werden. "Wir haben
uns überlegt, ob auch das Selen aus der
Landwirtschaft durch die
künstlichen Teiche entschärft werden kann, wenn das Experiment bei der
Raffinerie so erfolgreich war", meinte Norman Terry, Pflanzenbiologe an
der Universität in Berkeley. "Feuchtbiotope wirken tatsächlich wie
biochemische Filter", so der Forscher. Dabei arbeite alles wie ein
eingespieltes Orchester in einem Konzert. Das ausgedehnte Wurzelwerk der
Pflanzen bindet das Selen. Die Pflanzen sorgen auch dafür, dass
Mikroorganismen dort leben, diese sorgen wiederum dafür, dass Selen in
ein ungiftiges Gas verwandelt wird. "Wir sehen, dass die effektivsten
Filter für
Giftstoffe in der Natur selbst vorkommen", so Terry.