NRW-Chemie: 2002 ein Jahr der Enttäuschung
Düsseldorf (dpa) - Für die chemische Industrie in Nordrhein- Westfalen ist 2002 ein Jahr der Enttäuschung gewesen. Der Umsatz sei um 3 Prozent niedriger ausgefallen als 2001, nachdem es zum Jahresanfang noch Hoffnungen auf eine Trendwende gegeben habe, sagte der Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Nordrhein-Westfalen, Hans-Jürgen Mittelstaedt, in einem dpa-Gespräch. «Damit hat sich die Branche in NRW schlechter entwickelt, als der Bundesschnitt von 1,9 Prozent». Auch bei den Beschäftigung lag NRW mit einem Rückgang von 2,8 Prozent unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Die schwache Konjunktur habe die Unternehmen noch mehr zu Umstrukturierungen und Einsparungen gezwungen. Auch für das laufende Jahr zeichnete Mittelstaedt ein düsteres Bild: «Derzeit gibt es wenig Hoffnung, dass im laufende Jahr der Konjunkturaufschwung eintreten wird». Zudem berge die unsichere weltpolitische Lage mit den wirtschaftlichen Auswirkungen eines drohenden Irak-Konflikts erhebliche Risiken.
Rund 500 Branchenfirmen in NRW beschäftigen derzeit 130 000 Menschen. Das Land sei die größte Chemieregion in Deutschland und die viertgrößte in Europa. Eine der Stärken sei zudem die große Dichte an Biotech-Unternehmen im Lande. «Es gibt mittlerweile etwa 130 Biotechnologiefirmen in NRW, die weitaus größte Zahl davon im Rheinland».
Keine negativen Auswirkungen auf die Branchenexporte erwartet Mittelstaedt unterdessen vom stärker gewordenen Euro. Über 60 Prozent der Lieferungen gingen ins westeuropäische Ausland und nur 12 Prozent würden in US-Dollar fakturiert. Entlastungen gebe es bei den Rohstoffkosten wie dem Rohöl, das jetzt auf den Weltmärkten zu einem günstigeren Dollarkurs eingekauft werden könnte.
Mittelstaedt begrüßte, dass im Hinblick auf die anstehenden Tarifverhandlungen im Frühjahr die Gewerkschaft nicht mit konkreten Forderungen in die Gespräche gehe. Er warnte aber angesichts der wirtschaftlichen Lage vor zu optimistischen Erwartungen. Der Abschluss des Jahres 2002 sei eindeutig zu hoch ausgefallen. «In der kommenden Tarifrunde müssen wir wieder zu einer konjunkturgerechten Tarifentwicklung zurückfinden», betonte der Verbandschef.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
"Qualität statt Quantität" - DFG setzt Regeln gegen Publikationsflut in der Wissenschaft - Wissenschaftler sollen in Förderanträgen und Abschlussberichten nur noch wenige und besonders wichtige Veröffentlichungen angeben
BASF kann Geschäftsteile von Bayer übernehmen

Bernd Meyer-Clasen Managementberatung und -Service - Hamburg, Deutschland

Poröse Kriställchen weisen Stickstoffmonoxid nach - Leitfähiges 2D metallorganisches Gerüst zur ultrasensitiven Detektion von NO

Einblick in Prozesse während der Katalyse mit neuartigem Röntgen-Spektroskopie-Verfahren

Deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnik verzeichnet Umsatzrückgang mit Lichtblicken - KI bietet neue Chancen
Nobelpreisträgerin zieht Fachpublikation zurück
Blaue LEDs ermöglichen neue chemische Reaktionen mit Enzymen

Projekt BBChemie erleichtert den Ausbildungsstart - Provadis unterstützt die Fachkräftesicherung in Metallberufen in zwei Stufen
Gammelfleisch per Scanner erkennen

Evonik treibt Übergang zu nachhaltigen Biotensiden mit neuer Anlage in der Slowakei voran - Weltweit erste Anlage zur Herstellung von Rhamnolipid-Biotensiden im industriellen Maßstab
