Hohe Investitionen zur Standortsicherung von Bayer Brunsbüttel

14.02.2003

65 Millionen Euro - so viel wie in keinem anderen Jahr seit 1988 - investierte die Bayer AG 2002 in ihr Werk in Brunsbüttel. Die im letzten Jahr geleisteten Investitionen kamen in erster Linie der Kapazitätserweiterung der Schaumstoffvorprodukte MDI - auf 130.000 Jahrestonnen - und TDI - auf 100.000 Jahrestonnen - zugute. Die in 2003 geplanten Investitionen dürften weitaus geringer ausfallen als die des vergangenen Jahres.

Mit der Sauerstoff-Verzehr-Kathoden-(SVK-)-Elektrolyse, mit deren Bau man begonnen habe, werde das Ziel verfolgt, den Rohstoff Chlor noch günstiger herzustellen. Als sehr positiv bewertete Schiwy den Ausbau des Industrieparks, wobei er den im Juli 2002 geschlossenen Ansiedlungsvertrag mit der Marina Biodiesel GmbH besonders hervorhob.

Erhebliche Anstrengungen wurden unternommen, um die Produktivität weiter zu verbessern; sie konnte durch Anpassungsprozesse in den letzten 10 Jahren um mehr als 76 Prozent gesteigert werden.

Die Zahl der Beschäftigten im Bayerwerk Brunsbüttel fiel auf 989. Der Anteil der Mitarbeiter bei den Werkvertragsfirmen und Industrieparkpartnern stieg im gleichen Zeitraum, so dass die Gesamtzahl von rund 1700 Mitarbeitern im Bayer-Industriepark nahezu konstant geblieben ist. Auch die Zahl der neu eingestellten Auszubildenden habe sich im Zeitraum der letzten zehn Jahre nur unwesentlich verändert, betonte Schiwy, im Durchschnitt waren es rund 25 pro Jahr.

Dr. Willy Schiwy, Leiter des Bayerwerks Brunsbüttel, wies darauf hin, dass die erste Phase des Konzernumbaus mittlerweile abgeschlossen sei. Von den sieben Bayer-Gesellschaften sind fünf in Brunsbüttel tätig: Bayer Industry Services (BIS) mit 475, Bayer Polymers (BPO) mit 389, Bayer Business Services (BBS) mit 35 (zusätzlich 90 Auszubildende), Bayer Technology Services (BTS) mit 52 und Bayer Chemicals (BCH) mit 38 Mitarbeitern.

Dass die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch das Bayerwerk Brunsbüttel belastet, brachte der Werksleiter sehr deutlich zur Sprache. Günstige Energiepreise seien für Bayer ein ganz besonders wichtiger Faktor. "Sie würden uns letztlich echte Standortvorteile verschaffen", betonte Schiwy. Bedingt durch die Abgabenpolitik des Landes seien nicht nur die Strom-, sondern auch die Erdgas-Bezugspreise in den letzten Jahren überproportional angestiegen: Zwischen 2000 und 2003 habe sich die Kostenbelastung der Brunsbütteler Industrie durch Umweltabgaben im Stromeinkauf mehr als verdoppelt - ein Trend, dem man unbedingt entgegenwirken müsse.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!