Merck beendet Diabetes-Projekte und kündigt F&E Restrukturierung an

02.06.2003

Im Rahmen der Strategie, die Ressourcen für klinische Entwicklung zunehmend zur Stärkung der Onkologie-Pipeline einzusetzen, hat die Merck KGaA heute mitgeteilt, dass sie die Entwicklung zweier Diabetes-Projekte eingestellt hat. Die Entscheidung betrifft EML 16336, ein Insulin-Mimetikum, das die Glukose-Aufnahme anregt, sowie den Aldose-Reduktase-Inhibitor IDD 676. Beide Projekte befanden sich im frühen klinischen Stadium. Ihre weitere Entwicklung war nach der Auswertung von Zwischenergebnissen im ersten Quartal dieses Jahres gestoppt worden.

Bereits im März 2003 hatte der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Merck KGaA, Prof. Bernhard Scheuble, vor Aktionären auf der Hauptversammlung des Unternehmens berichtet, dass Merck die kostenintensive Entwicklung eines weiteren Diabetes-Projektes eingestellt habe. Dabei handelt es sich um EML 16257, einen Wirkstoff, der die Insulinsekretion stimuliert.

"Während der vergangenen Monate haben wir eine Menge guter Gründe gesehen, die uns beim Thema Onkologie zunehmend optimistisch stimmen. Gleichzeitig gab es Enttäuschungen bei Diabetes", sagte Scheuble. "Die Konsequenz ist, dass wir unsere Entwicklungsanstrengungen noch weiter fokussieren müssen."

Aus diesem Grunde prüft Merck derzeit eine Reihe von Optionen für die Kapazitäten in der präklinischen Forschung und klinischen Entwicklung. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu Diabetes sind hauptsächlich in Frankreich angesiedelt. Diese Maßnahme erfolgt zusätzlich zu der bereits angekündigten Überprüfung der weltweiten Produktions- und Lieferverbünde im Unternehmensbereich Pharma. Beide Aktivitäten werden zu Sondermaßnahmen führen.

Merck hat darüber hinaus mitgeteilt, dass das Unternehmen nach Überprüfung potentieller Prozessrisiken beschlossen hat, weitere Sondermaßnahmen für 2003 zu treffen. Merck ist derzeit in laufende Rechtsstreitigkeiten innerhalb und außerhalb der USA einbezogen. Dazu gehört ein Fall angeblich fehlerhafter Preisangaben einer US-Tochtergesellschaft in Zusammenhang mit dem Medicaid-Programm zur Gesundheitsfürsorge, das von der US-Regierung und den US-Bundesstaaten gefördert wird.

Für die Pharma-Restrukturierung sowie Rechtsstreitigkeiten erwartet Merck Sondermaßnahmen von insgesamt 100 bis 200 Millionen Euro. Eine weitere Spezifikation dieser Summe wurde nicht mitgeteilt.

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