BASF Vize-Vorstandschef warnt vor Folgen der EU-Chemiepolitik

27.06.2003
Der Vize-Vorstandschef des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, Eggert Voscherau, hat vor einer drohenden Deindustrialisierung in Europa gewarnt. "Sollte die EU-Kommission die neue Chemikalienordnung nach ihren Plänen durchsetzen, stehen in Europa im Extremfall rund zwei Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel", sagte Voscherau der "Berliner Zeitung" (Freitag). Davon betroffen seien nicht nur die Chemiebranche, "sondern im erheblichen Maße auch andere Industriezweige wie beispielsweise der Automobilbau oder die Elektronikindustrie". Voscherau kritisierte, die Chemikaliengesetzgebung sei "zu bürokratisch, überfrachtet und nicht handhabbar, weder für Behörden noch für die Firmen". Die Kostenbelastung sei zu hoch und damit die Auswirkung auf die Arbeitsplätze in der gesamten Industriekette erheblich: "Das führt im schlimmsten Fall zu einer Deindustrialisierung in Europa", sagte Voscherau. In Europa sollen erstmals alle Chemikalien erfasst, auf Gefahren für Mensch und Natur getestet und einem Zulassungsverfahren unterzogen werden. Derzeit wird das 1 200 Seiten dicke Dokument von Industrie, Umwelt- und Wirtschaftsverbänden geprüft.

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