BASF baut Wettbewerbsfähigkeit bei Papierchemikalien weiter aus

27.11.2003

Die BASF baut ihre Position als attraktiver Partner der Papierindustrie in Europa weiter aus. Mit einer neu ausgerichteten Organisation werden vor allem die kundennahen Funktionen wie technischer Service und Key Account Management gestärkt. Mehr Kundenorientierung - mit dieser Leitlinie und weiteren Maßnahmen fokussiert die BASF die strategische Ausrichtung ihres Papierchemikaliengeschäfts und reagiert damit auch auf die veränderten Anforderungen ihrer Kunden und auf die aktuelle Marktsituation.

"Papierchemikalien sind für uns ein Kernarbeitsgebiet mit solidem Wachstum, das wir durch Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit absichern wollen. Dabei setzen wir besonders auf Innovationen, Effizienz und konsequentes Handeln", sagt Dr. Martin Brudermüller, Leiter des Unternehmensbereichs Veredlungspolymere. Bereits in den vergangenen drei Jahren hatte die BASF mit einem breit angelegten Investitionsprogramm ihre Produktionsbasis in Europa modernisiert und erweitert sowie neue Produkte in den Markt eingeführt. Die meisten Projekte entfielen auf Ludwigshafen:

* Im Jahr 2001 wurde die Basonalfabrik zur Herstellung von Papierdispersionen durch einen neuen Anlagenteil auf eine Gesamtkapazität von jährlich 300.000 Tonnen erweitert. Eine neue Produktionstechnologie war Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von Basonalâ, dem neuen innovativen Konzept der BASF zur Entwicklung und Produktion maßgeschneiderter Papierdispersionen.

* Zur gleichen Zeit wurde die Iminfabrik um eine Anlage zur Herstellung von hochmolekularem Polyethylenimin erweitert, einer verbesserten Prozesschemikalie für die Papierherstellung.

* Anfang 2002 folgte die Inbetriebnahme der Polyvinylaminanlage. Damit machte die BASF diese neue Gruppe innovativer Papierchemikalien mit breitem Anwendungsspektrum erstmals großtechnisch verfügbar.

* Ende 2002 wurde die nördlichste Produktionsanlage der BASF überhaupt angefahren: Am neuen Standort in Hamina, Finnland, steht seitdem eine Anlage zur Herstellung von Papierdispersionen, deren Technologie mit der Basonalfabrik vergleichbar ist. Die Kapazität beträgt 140.000 Tonnen. Wichtigste Abnehmer sind die bedeutenden Papierhersteller in dieser Region.

* Im Frühjahr 2003 ging - wiederum in Ludwigshafen - die neue Anlage zur Herstellung des Leimungsmittels AKD (Alkylketendimer) in Betrieb. AKD-Wachse verbessern mit ihrer wasserabweisenden Wirkung die Beschreib- und Bedruckbarkeit von Papier. Mit der neuen Anlage verdoppelt die BASF ihre Kapazität auf jetzt 10.000 Tonnen pro Jahr. Die Anlage arbeitet nach einem völlig neuen, patentierten Verfahren und ermöglicht eine deutlich verbesserte Produktqualität.

Hinzu kam die fortlaufende Modernisierung des Technischen Zentrums Papier in Ludwigshafen, aber auch die Schließung des Standorts Arnhem, Niederlande, Ende 2002. Die dortige Dispersionenanlage hatte sich als nicht mehr wettbewerbsfähig erwiesen.

"Unsere Investitionsprojekte und die damit verbundenen Standortentscheidungen waren notwendige Voraussetzungen zur Weiterentwicklung unseres Papierchemikaliengeschäfts", erklärt Brudermüller. "Das Marktumfeld, geprägt durch Überkapazitäten und einen scharfen Wettbewerb, stellt uns aber ständig vor neue Herausforderungen. Wir werden uns deshalb im wichtigen europäischen Markt kundennäher und über die gesamte Organisation hinweg effizienter organisieren. Leider ist damit auch ein Abbau von Arbeitsplätzen verbunden."

Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:

* In Ludwigshafen wird die über 20 Jahre alte Stryonalfabrik zur Herstellung von Dispersionen für die Teppichrückenbeschichtung und von Papierdispersionen stillgelegt. Papierdispersionen werden danach ausschließlich in der benachbarten, modernen Basonalfabrik hergestellt. Zusammen mit der Anlage in Hamina stehen der BASF damit ausreichende Kapazitäten - insgesamt 440.000 Tonnen - für die Versorgung ihrer Kunden in Europa zur Verfügung.

* Interne Prozesse und Strukturen werden im Hinblick auf die neue strategische Ausrichtung mit mehr Kundenorientierung verändert und gestrafft.

* Zugunsten des Kernarbeitsgebiets Papierchemikalien wird das Geschäft mit Dispersionen für die Teppichrückenbeschichtung in Europa zurückgefahren. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die unbefriedigende Ertragssituation in einem rückläufigen Markt.

In der Summe führen die geplanten Maßnahmen in Europa zu einem Abbau von 120 Arbeitsplätzen, 100 davon am Standort Ludwigshafen. Der Abbau verteilt sich im wesentlichen auf die Produktion, den Vertrieb Teppichrückenbeschichtung sowie interne und administrative Funktionen. Die BASF wird für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Grundlage der bestehenden Vereinbarungen zur Personalstandssteuerung gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung sozialverträgliche Lösungen suchen.

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