Arsen-Abtrennung aus dem Trinkwasser: Neues Adsorptionsverfahren auch in den USA auf dem Vormarsch
Eisenhydroxidoxid erweist sich als hocheffektives Adsorbens
Das Interesse an SORB 33(TM) ist in den Vereinigten Staaten deshalb so groß, weil nach einer Entscheidung der USEPA vom Oktober 2001 im gesamten Land ab 2006 ein Grenzwert für Arsen von 10 Mikrogramm je Liter (µg/L) Trinkwasser gilt. Viele Regionen und Wasseranbieter sind davon betroffen. Um den verschärften Grenzwert zu erfüllen, stehen sie vor der Aufgabe, eine kosteneffektive und kommerziell erprobte Technologie zur Arsenabtrennung einzuführen. Vor allem aber geht es darum, die Wasserkonsumenten zu schützen. Denn verschiedene medizinische Studien hatten ergeben, dass eine hohe, dauerhafte Arsen-Belastung des Trinkwassers zu Hautveränderungen (Hyperkeratosen) und schlimmstenfalls zu Karzinomen führen kann. Das Entstehen anderer Krebsarten wird ebenfalls mit Arsen in Zusammenhang gebracht. "Das Halbmetall gelangt übrigens in den meisten Fällen nicht aus industriellen Quellen ins Grundwasser, sondern wird aus natürlichen Erzen und Mineralien herausgelöst", so Dr. Andreas Schlegel, Arsen-Projektleiter im Bayerwerk Krefeld-Uerdingen.
Das Adsorptionsverfahren bewährt sich bereits in über 15 Wasseraufbereitungsanlagen in Großbritannien. Anfang 2003 wurden mit ihm pro Tag rund 176 Millionen Liter Trinkwasser gereinigt. "Weil es seine Tauglichkeit als kommerzielles Verfahren zur Arsenabtrennung bewiesen hat, ist sein Marktpotential in den USA groß", blickt Mills in die Zukunft.
Herz des Verfahrens ist ein Festbett, das vom belasteten Wasser durchströmt wird. Es besteht aus Bayoxide® E33, einem von Bayer Chemicals speziell für Severn Trent entwickelten Eisenhydroxidoxid-Granulat mit sehr fein strukturierten Oberflächen im Nano-Bereich, die das Arsen adsorbieren. "Dank seiner hohen Kapazität weist das Granulat wesentlich längere Standzeiten auf als andere handelsübliche Adsorbenzien wie Aktivkohle oder aktivierte Aluminiumoxide. Es muss daher seltener ausgetauscht werden, was wiederum eine höhere Wirtschaftlichkeit bedeutet", so Dr. Hendrik Kathrein, Marketing Manager bei Bayer Chemicals. Außerdem ist es im Vergleich zu Pulvern viel fließfähiger und leichter zu handhaben. Für Severn Trent spielte bei der Materialwahl zudem eine wichtige Rolle, dass Bayer Chemicals jederzeit bei steigender Nachfrage auch kurzfristig größere Mengen des Granulates liefern kann - sei es in Europa oder auf dem amerikanischen Kontinent.
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