Hessische Chemie sieht auch 2004 keinen Aufschwung
Frankfurt -- Die Angaben unserer Unternehmen zur wirtschaftlichen Lage lassen einen bevorstehenden Aufschwung nicht erkennen. So kommentierte Karl-Hans Caprano, Vorstands-vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V., die anlässlich der Frühjahrspressekonferenz der Chemieverbände vorgestellte Wirtschaftsumfrage.
Nach dem Stagnationsjahr 2003 zeichnet sich auch für das laufende Jahr keine Trendwende ab. Während das Exportgeschäft von den Mitgliedsunternehmen im Durchschnitt noch als befriedigend bezeichnet wird, bleibt die Lage auf den Inlandsmärkten das eigentliche Sorgenkind. Diese Einschätzung zeigt sich besonders ausgeprägt bei den Unternehmen der Pharmasparte. 70 Prozent bewerten das Inlandsgeschäft als kaum befriedigend oder schlecht .
Die derzeitige Auftragslage erreicht in der aktuellen Umfrage die Marke ausreichend bzw. saisonüblich nur knapp. Entsprechend hat sich auch die Kapazitätsauslastung nicht verbessert. Mit 78 Prozent ist sie sogar noch etwas ungünstiger als im Herbst 2003. Im Laufe der kommenden Monate erwartet der Verband für Produktion und Umsatz allenfalls ein geringes Wachstum.
Energiekosten, Rohstoffpreise und starker Euro bremsen Konjunkturerwartungen
Das Preisniveau für Chemieerzeugnisse wird sich nach den Ergebnissen der aktuellen Umfrage auf dem zuletzt erreichten Niveau stabilisieren. Dagegen erwartet ein Großteil der Unternehmen beim Einsatz von Rohstoffen und Energie weiter steigende Kosten. Die positive Entwicklung beim Export wird zudem durch den hohen Eurokurs gebremst. 45 Prozent der Mitgliedsunternehmen bezeichnen die derzeitige Ertragslage nach wie vor als kaum befriedigend oder schlecht.
Investitionen und Beschäftigung rückläufig
Die konjunkturellen Probleme schlagen bei den Unternehmen auch auf die Investitionen und die Beschäftigung durch. Sehr nachdenklich stimmt, dass der Anteil der Erweiterungsinvestitionen von 35 auf 29 Prozent zurückgeht , hob Caprano hervor. Während die Chemische Industrie in Deutschland 2003 das Beschäftigungsniveau in etwa halten konnte, gab es in Hessen 1,2 Prozent weniger Beschäftigte als noch 2002. Nach den Ergebnissen der Umfrage wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. In den beteiligten Unternehmen lag die Zahl der Beschäftigten im Februar um 1,4 Prozent unter dem Vorjahresstand. Allein 600 Arbeitsplätze gingen bei den Unternehmen mit unter 500 Beschäftigten verloren.
Reformen fortsetzen - Tarifdynamik abbremsen
An die Adresse der Bundesregierung richtet Caprano den Appell, die derzeitige Wirtschaftslage nicht schön zu reden, sondern unbeirrt mit den 2003 begonnenen Reformansätzen fortzufahren. Im Hinblick auf die bevorstehende Tarifrunde der chemischen Industrie fordert der Arbeitgeberverband in diesem Jahr einen Abschluss, der die Wettbewerbsfähigkeit und damit zugleich die Beschäftigungssituation stärkt.
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