Der Europamarkt für persönliche Schutzausrüstung (PSA)

25.06.2001
Industrieunternehmen und auch die Arbeiterschaft selbst setzen zunehmend auf umfassenden Arbeitsschutz. Entsprechend positiv sind die Prognosen für den Europamarkt für persönliche Schutzausrüstung (PSA). Die internationale Unternehmensberatung Frost & Sullivan rechnet in einer neuen Analyse mit einer Umsatzsteigerung bis zum Jahr 2006 auf 4,5 Milliarden US-Dollar. Damit würde der Markt im Vergleich zu heute um über eine Milliarde US-Dollar zulegen. Vorbei sind die Zeiten, als Arbeitsschutzkleidung und -geräte auf Unternehmerseite als unnötiger Kostenfaktor galten und die Arbeiter ihr Macho-Image zu untermauern suchten, indem sie jegliche Schutzmaßnahmen ablehnten. Der Trend hat sich ins Gegenteil verkehrt: Heute gilt PSA als sinnvolle Investition und gleichzeitig als integraler Bestandteil des Arbeitsalltags. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die europaweite Vereinheitlichung der Arbeitsschutzvorschriften, wovon der Markt laut Prognose auch in Zukunft enorm profitieren wird. Spitzenreiter Schutzkleidung Der Markt für persönliche Schutzausrüstung umfasst die Sektoren Kopfschutz, Gesichts-/Augenschutz, Atemschutzgeräte, Schutzhandschuhe, Schutzkleidung sowie Schutzschuhe. Stärkster Bereich war im vergangenen Jahr die Schutzkleidung mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar. Louise Earnshaw, Research Managerin bei Frost & Sullivan, geht davon aus, dass dieser Sektor auch weiterhin Spitzenreiter bleiben wird und 2007 bereits einen Umsatzanteil von 1,99 Milliarden US-Dollar (41,6 Prozent des Gesamtumsatzanteils) verbuchen kann. Wichtige Impulse liefert vor allem der Trend zur Beschäftigung von mehr Frauen in Bereichen wie Konstruktion und Produktion, in denen PSA unabdingbar ist. Hier sind die Hersteller gefragt: Wer das Potenzial voll ausschöpfen will, muss das Design seiner PSA-Produkte sorgfältig planen - und zwar in technischer wie auch in ästhetischer Hinsicht. Um die Akzeptanz weiter zu erhöhen, ist es daher generell notwendig, Schutzkleidung modischer und bequemer zu gestalten. Bessere Qualität führt zu geringerem Verschleiß Die Unternehmen fordern ihrerseits vor allem Verbesserungen bei Qualität und Funktionalität. Daraus ergeben sich höhere Stückpreise und damit Umsatzsteigerungen für die Hersteller. Frost & Sullivan gibt jedoch zu bedenken, dass eine bessere Qualität auch zu geringerem Verschleiß und damit längerfristig möglicherweise wieder zu Umsatzrückgängen führen kann. Innovationen im Textilbereich Untersucht wurden im Rahmen der Analyse auch die Technologien und die Innovationen im Textilbereich der PSA, darunter atmungsaktive Laminate und Beschichtungen sowie Materialien zum Einsatz in Hitze- und Brandschutzausrüstungen. Diese kostenintensiven Anwendungen werden vor allem von den verwendeten Spezialtextilien aus dem Markenbereich und von der Funktionalität der einzelnen Ausrüstung profitieren. Europas Süden legt zu, der Norden lässt nach Die Anforderungen im Markt für PSA sind europaweit äußerst unterschiedlich. Um international bestehen zu können, müssen die Akteure den Bedarf der einzelnen regionalen Märkte genau kennen, und zwar in Bezug auf Funktionalität, Design und erforderliche Konfektionsgrößen. Größter Ländermarkt im vergangenen Jahr war Deutschland mit einem Umsatzanteil von 27,1 Prozent, gefolgt von Großbritannien mit 19,8 Prozent. In beiden Ländern kann ein Umatzrückgang erwartet werden zugunsten der südeuropäischen Länder Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, die in den nächsten Jahren an Umsatz zulegen werden. Das Wachstum wird dabei beeinflusst von der Größe eines Landes, seiner ökonomischen Struktur als auch von der bisher entwickelten Einstellung zu Sicherheitsfragen. Die Studie "The European Personal and Protective Equipment Market (Report 3633)" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartnerin Katja Feick, Tel. 069-77033-12, Fax 069-234566

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