Umfrage: Generika-Hersteller erwarten Rückschlag beim Wachstum

13.04.2004
Berlin (dpa) - Die deutschen Generika-Hersteller erwarten für das laufende Geschäftsjahr erstmals einen Rückschlag beim Branchen- Wachstum. Das ergab eine Umfrage der Tageszeitung «Die Welt» (Dienstag) unter den rund 60 Herstellern von pharmazeutischen Nachahmerprodukten. Demnach erwarten fast zwei Drittel der Unternehmen ein stagnierendes oder rückläufiges Ergebnis. Ebenso rechnet die Branche damit, dass die Umsatzsteigerungen auf dem deutschen Markt 2004 niedriger als im Vorjahr ausfallen werden. Hauptgrund seien vor allem die Auswirkungen der Gesundheitsreform. Die Unternehmen wollten nun mit Kosteneinsparungen und Einstellungsstopps auf die drohende Belastung reagieren, schreibt die Zeitung. Branchenführer Hexal AG wolle die Verlagerung von Produktion und Forschung ins Ausland forcieren. Für das laufende Jahr erwarte die Branche nur noch ein Umsatzwachstum zwischen 12 und 17 Prozent. Dabei werde das Gros aus dem Ausland kommen. Für Deutschland rechnen die Unternehmen der «Welt» zufolge lediglich mit einem Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich. 2003 hätten die Generika-Hersteller ihre Erlöse noch um rund 15 Prozent auf 3,52 Milliarden Euro steigern können. Das Wachstum der Generika-Hersteller ging hauptsächlich auf Kosten der klassischen Pharma-Unternehmen, die weiter Marktanteile verloren. Knapp 47 Prozent der Packungseinheiten, die in Deutschland verkauft werden, sind inzwischen Nachahmerprodukte - eine Steigerung von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Tendenz werde sich fortsetzen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf interne Unterlagen von Pharmaherstellern. Demnach verlieren bis Ende 2004 zwölf Wirkstoffe mit einem Umsatzvolumen von 761 Millionen Euro ihren Patentschutz. Noch nie zuvor sei eine solche Summe durch das Auslaufen von Patenten freigesetzt worden. Am schwersten werden der Patentverlust den US-Giganten Pfizer treffen, berichtet «Die Welt». Dahinter folgen Aventis und Bristol-Myers Squibb.

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