Referenzmaterial-Hersteller starten neue europäische Initiative

26.04.2004

Zuverlässige Resultate chemischer und biologischer Analysen werden in vielen Bereichen der modernen Gesellschaft, wie zum Beispiel im Verbraucherschutz bei Lebensmitteln, der Gesundheitsfürsorge, im Umweltschutz und im Handel benötigt. Deshalb sind sogenannte Referenzmaterialien unverzichtbar für die moderne Qualitätsicherung derartiger Messungen. Um die Verfügbarkeit und das Vertrauen in Referenzmaterialien zu erhöhen, starteten drei europäische Hersteller eine neue Qualität internationaler Kooperation. Das Institut für Referenzmaterialien und -messungen (IRMM), welches zur Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission gehört, sowie LGC (Grossbritannien) und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin haben eine Partnerschaft "Europäische Referenzmaterialien" (ERM) etabliert und werden sie auf der analytica 2004 der Öffentlichkeit vorstellen.

Zertifizierte Referenzmaterialien mit dem neuen Handelsnamen ERM(R) erfüllen transparente Qualitätskriterien, die modernen internationalen Richtlinien entsprechen. Professor Hendrik Emons (IRMM) wird die Ziele und Möglichkeiten der ERM-Konzepts erläutern. Ausserdem wird er am Beispiel von ERM(R)s für genetisch modifizierte Lebensmittelbestandteile veranschaulichen, wie solche Referenzmaterialien zur Überwachung der Umsetzung von EU-Richtlinien beitragen.

Dr. John Marriott (LGC) wird ERM(R)s vorstellen, die zur Unterstützung der Umweltanalytik und der medizinischen Diagnostik entwickelt wurden. Zum Beispiel wird der erlaubte Gehalt von Schwefel in Kraftstoffen in den kommenden Jahren systematisch durch die europäische Gesetzgebung reduziert, um Emissionen in die Umwelt weiter zu vermindern. In Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelt das ERM-Konsortium eine Reihe von Referenzmaterialien, die eine Qualitätssicherung der Analytik von derart niedrigen Schwefelgehalten gewährleisten und damit die entsprechende Umweltgesetzgebung unterstützen sollen.

Professor Irene Nehls (BAM) wird verschiedene Arten von Metallen und Legierungen als Referenzmaterialien vorstellen. Zwei der neuesten Materialien, welche die Qualitätskriterien als ERM(R) erfüllen, basieren auf Metalllegierungen die für die neuen Euromünzen benutzt werden. Die genaue Einhaltung der Legierungszusammensetzung und weiterer Merkmale werden beim Nachweis von Münzfälschungen und bei deren Identifizierung in Münzautomaten geprüft. Deshalb sind diese Referenzmaterialien wichtige Hilfsmittel für die Münzhersteller, um die Qualität ihrer Produkte und die Einhaltung der offiziellen Spezifikationen abzusichern.

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