Isola von Krise der Elektronikindustrie betroffen
Weltweit befindet sich derzeit die gesamte Elektronikindustrie - vom Endgerätehersteller bis hin zum Rohstofflieferanten - in einem wirtschaftlichen Tief, mit ausgelöst durch die starke Abkühlung der US-Konjunktur und dem nahezu dramatischen Einbruch in der Telekommunikationsindustrie. Die Isola Gruppe, Markt-führer für Elektrolaminate, kann sich als Zulieferer dem Abwärtstrend nicht vollständig entziehen. Nach dem Rekordjahr 2000 meldet das international agierende Unternehmen mit Hauptsitz in Düren zum Ende des 2. Quartals 2001 Umsatzzahlen, die ca. 23 % hinter denen des Vorjahres zurückbleiben.
Nach dem Boom des vergangenen Jahres verzeichnet die Branche entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen starken Nachfragerückgang. Namhafte Endgerätehersteller wie Lucent, Cisco, Ericsson und Nokia sind davon ebenso betroffen, wie die Rohstofflieferanten. Um der negativen Unternehmensentwicklung entgegen zu steuern, führt dies in der Folge zu Konsolidierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen, mit der Konsequenz von zunehmenden Produktionsverlagerung nach Asien oder dauerhaften Schließung von Werken. Die Isola Gruppe begegnet der Krise offensiv mit einer Straffung der Strukturen für die weltweit 14 Produktionsstandorte und einer Konzentration auf die Kernkompetenzen. Ziel der unternehmensstrategischen Maßnahmen ist es, trotz des momentan schwierigen Umfelds, die Position als Marktführer zu stärken, um sich nach Durchschreiten der Talsohle wieder sicher aufzustellen.
Geringe Auslastung zwingt zu Anpassungen
Die geringere Auslastung der Werke in Asien, Europa und den USA - Folge der deutlichen Nachfrageausfälle - zählt zu den vordringlichen Problemen und zwingt Isola zur Anpassung der Arbeitszeit an die aktuelle Auftragslage. Vor diesem Hintergrund sah das Unternehmen die vorübergehenden Einführung von Kurzarbeit an den deutschen, belgischen und italienischen Standorten sowie den Stellenabbau in Schottland und den USA als schmerzlich, aber letztlich unerlässlich an. Auch in den asiatischen Werken wurde die wöchentliche Arbeitszeit an die Auftragslage angepasst.
Dank des bereits 1995 eingeführten Modells zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit musste am Unternehmenshauptsitz in Düren die Kurzarbeit im Vergleich zu anderen Standorten erst zeitversetzt eingeführt werden.
Die Isola-Gruppe beschäftigt zur Zeit etwa 800 Mitarbeiter weniger als am Jahresende 2000.
"Wir erwarten eine leichte Belebung des Marktes im Herbst, wenn die Produktion für das Weihnachtsgeschäft einsetzt. Trotz dieser Nachfragebelebung gegen Ende des Jahres, müssen wir mit einem Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr von insgesamt 30% rechnen.
Weiterführende Prognosen gehen von einem dauerhaften Aufschwung in 2002 aus. Insgesamt steht für uns eine nachhaltig positive Entwicklung des Elektronikmarktes mit steigenden Wachstumsraten von 6 - 8 % aber außer Frage", so Isola-Vorstandssprecher Michael Kowalski.
Isola sieht die Krise auch als Chance und führt die zur Erreichung der strategischen Ziele begonnenen Investitionsvorhaben nahezu unverändert fort. Dazu zählt u.a. die Restrukturierung des Werkes Düren sowie die Erweiterung der Werke auf den Philippinen und in China. Zudem wird die weltweite Einführung von SAP weiter vorangetrieben.