Im letzten Jahr wurden über 22.000 t UV-
Lacke und -
Farben an die Bau- und
Möbelindustrie verkauft. Das entspricht einem europaweiten Gesamtumsatz von
178,6 Millionen US-Dollar. Dieser Wert dürfte laut einer neuen Analyse der
Unternehmensberatung
Frost & Sullivan (
chemicals.frost.com) im Jahr 2007
auf 351,3 Millionen US-Dollar ansteigen, da die Umsetzung der EU-Richtlinie
1999/13/EG massive Auswirkungen auf die Preisstruktur haben wird.
Gegenstand der Richtlinie ist die Begrenzung von Emissionen flüchtiger
organischer Verbindungen (Volatile Organic Compound - VOC), die bei der
Verwendung organischer
Lösungsmittel entstehen
Die meisten in Europa eingesetzten Rezepturen für UV-Holzlacke enthalten
flüchtige Bestandteile, und nur sehr wenige sind völlig lösungsmittelfrei.
Der Lösungsmittelanteil kann sehr gering sein, erreicht jedoch in einigen
Rezepturen auf Polyesterbasis bis zu 70 Prozent. Die Preise für UV-Lacke
wiederum hängen primär vom Lösungsmittelgehalt ab. Anstrichstoffe mit hohem
Lösungsmittelgehalt können bis zu zehnmal billiger sein als
lösungsmittelfreie Akrylatrezepturen, sowohl pro Kilogramm als auch nach
Verbrauch pro Flächeneinheit. Besonders verbreitet sind Anstrichstoffe mit
hohem Lösungsmittelgehalt in Südeuropa, vor allem in
Spanien und
Italien,
zwei Ländermärkten, die zu den größten in Europa zählen.
Obergrenzen für den Lösungsmittelverbrauch
Mit der Umsetzung der VOC-Richtlinie wird sich der Einsatz von
Lösungsmitteln verringern. Je nach Anwendung gelten Obergrenzen für den
Lösungsmittelverbrauch von fünf bis 25 t pro Jahr. Zur Einhaltung dieser
Vorgaben müssen die Anbieter ihre Produkte neu konfektionieren. Die
Anwender sind dann gezwungen, auf die neuen, teureren Alternativen mit
geringerem Lösungsmittelgehalt umzusteigen. Nach Brian Balmer, Industrie
Analyst bei Frost & Sullivan, steigt schon jetzt der Durchschnittspreis auf
dem Markt.
Infrarotlicht erhöhte Marktchancen für Pulverlacke
Die einzig wirklich lösungsmittelfreien Lacke sind Pulverlacke. Das Volumen
dieses Marktes ist zur Zeit noch sehr gering, er hat aber durch die ideale
Kombination von Vorteilen bei Verarbeitung und Produkteigenschaften ein
enormes Potenzial. Bis vor kurzem war die Verwendung von Pulverlacken auf
Metallsubstrate (z. B. bei Büromöbeln) beschränkt. Durch die Einführung von
Infrarotlampen, die das Substrat weniger erhitzen, können Pulverlacke
jedoch nun auch bei mitteldichten Faserplatten (MDF-Platte) und
Kunststoffsubstraten eingesetzt werden. Diese Technologien werden zwar in
der nächsten Zeit insgesamt nur geringe Auswirkungen auf das Wachstum bei
den UV-Lacken und -Farben haben, werden aber eine direkte Konkurrenz zu den
UV-Pulverlacken darstellen, wenn deren Entwicklung ausgereift ist.
Abnehmerbranchen für UV-Lacke
Die Analyse von Frost & Sullivan, der diese Angaben entnommen sind, bietet
einen umfassenden Überblick über den gesamten Markt für UV-Lacke und
-Farben in Europa. Neben der Möbel- und Bauindustrie untersucht sie weitere
Abnehmerbranchen wie Automobilindustrie,
Elektronik und Telekommunikation,
Druckerei- und Verpackungsindustrie sowie Konsumgüterindustrie.
Die Studie "The European UV Curable
Coatings Market (Report 3910)" ist zu
beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main,
Ansprechpartnerin Katja Feick, Tel. 069-77033-12, Fax 069-234566