Die november AG, Spezialistin
auf dem Gebiet der molekularen
Medizin, beteiligt sich mit
einem neuen Projekt an der BSE-Forschung. Das am Neuen
Markt notierte Biotechnologie-Unternehmen aus Erlangen
ist von einem international besetzten Gutachtergremium
zusammen mit anderen Forschungsinstitutionen zur
Förderung im Rahmen eines nationalen Forschungsnetzwerk
für TSE-Erkrankungen vorgeschlagen worden. TSE steht für
"Transmissible Spongiforme Enzephalopathien", was alle
übertragbaren schwammartigen Hirnerkrankungen umfasst:
zum Beispiel die neue Variante der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen, Scrapie bei
Schafen oder eben Rinderwahnsinn (BSE).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
fördert die Entwicklung neuer diagnostischer und
therapeutischer Verfahren gegen TSE-Erkrankungen in den
kommenden Jahren mit rund 23 Mio DM, davon gehen 8
Mio. DM in den Bereich TSE-
Diagnostik. november kalkuliert
für ihr bis 2004 laufendes Projekt Gesamtaufwendungen
von rund 2,5 Mio DM. Von diesem Betrag können bis zu 50
Prozent durch BMBF-Mittel gefördert werden.
Konkret werden die fränkischen Biotechnologen an der
Entwicklung eines vermarktungsfähigen Verfahrens zur
TSE-Diagnostik mitwirken. november bringt dabei eine ihrer
Kernkompetenzen ein: die Technologie der
Elektrohybridisation. Dies ist ein Nachweisverfahren, das
sich Ladung,
Leitfähigkeit oder die Fähigkeit zur
gegenseitigen Erkennung von Biomolekülen zu Nutze
macht, etwa des Erbinformationsträgers DNA oder von
Proteinen. Die Technologie wendet november auf
DNA-Basis bereits erfolgreich bei der Entwicklung von
"Lab-on-a-Strip" an. Mit diesem System sollen unter
anderem bakterielle oder virale
Infektionen bereits vor Ort
in der Arztpraxis oder in der Klinik ermittelt werden.
Gegenstand der TSE-Forschung sind bestimmte
Proteine,
sogenannte
Prionen. Infektiöse Prionen werden für den
Verlauf der BSE-Erkrankung und die Zerstörung des Hirns
verantwortlich gemacht. Spezifische Aufgabe von november
ist es, u. a. durch den Einsatz der Elektrohybridisation den
Nachweis des TSE-Erregers zu erleichtern. Damit sollen
Prionen elektrochemisch angereichert und so die für den
Nachweis erforderliche Probenmenge deutlich verringert
werden. Ziel ist die Entwicklung von zuverlässigen,
empfindlichen und kostengünstigen Lebendtests, mit denen
sich z. B. an BSE erkrankte Tiere frühzeitig aus der Herde
entfernen lassen. Derartige Nachweisverfahren lassen auch
eine Übertragung auf die Frühdiagnose der
Alzheimer-Erkrankung zu, die ebenfalls mit Proteinen in
Verbindung gebracht wird.
Dr. Wolf M. Bertling, Vorstandsvorsitzender der november
AG: "Wir freuen uns, vom Bundesministerium in der ersten
Auswahlrunde für innovative Projekte zur TSE-Forschung
berücksichtigt worden zu sein. Dies ist ein Beweis für die
Güte der Elektrohybridisations-Technologie, bei der
november eine beträchtliche Expertise vorweisen kann."