november AG bekommt Fördermittel für BSE-Forschung

03.08.2001
Die november AG, Spezialistin auf dem Gebiet der molekularen Medizin, beteiligt sich mit einem neuen Projekt an der BSE-Forschung. Das am Neuen Markt notierte Biotechnologie-Unternehmen aus Erlangen ist von einem international besetzten Gutachtergremium zusammen mit anderen Forschungsinstitutionen zur Förderung im Rahmen eines nationalen Forschungsnetzwerk für TSE-Erkrankungen vorgeschlagen worden. TSE steht für "Transmissible Spongiforme Enzephalopathien", was alle übertragbaren schwammartigen Hirnerkrankungen umfasst: zum Beispiel die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen, Scrapie bei Schafen oder eben Rinderwahnsinn (BSE). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren gegen TSE-Erkrankungen in den kommenden Jahren mit rund 23 Mio DM, davon gehen 8 Mio. DM in den Bereich TSE-Diagnostik. november kalkuliert für ihr bis 2004 laufendes Projekt Gesamtaufwendungen von rund 2,5 Mio DM. Von diesem Betrag können bis zu 50 Prozent durch BMBF-Mittel gefördert werden. Konkret werden die fränkischen Biotechnologen an der Entwicklung eines vermarktungsfähigen Verfahrens zur TSE-Diagnostik mitwirken. november bringt dabei eine ihrer Kernkompetenzen ein: die Technologie der Elektrohybridisation. Dies ist ein Nachweisverfahren, das sich Ladung, Leitfähigkeit oder die Fähigkeit zur gegenseitigen Erkennung von Biomolekülen zu Nutze macht, etwa des Erbinformationsträgers DNA oder von Proteinen. Die Technologie wendet november auf DNA-Basis bereits erfolgreich bei der Entwicklung von "Lab-on-a-Strip" an. Mit diesem System sollen unter anderem bakterielle oder virale Infektionen bereits vor Ort in der Arztpraxis oder in der Klinik ermittelt werden. Gegenstand der TSE-Forschung sind bestimmte Proteine, sogenannte Prionen. Infektiöse Prionen werden für den Verlauf der BSE-Erkrankung und die Zerstörung des Hirns verantwortlich gemacht. Spezifische Aufgabe von november ist es, u. a. durch den Einsatz der Elektrohybridisation den Nachweis des TSE-Erregers zu erleichtern. Damit sollen Prionen elektrochemisch angereichert und so die für den Nachweis erforderliche Probenmenge deutlich verringert werden. Ziel ist die Entwicklung von zuverlässigen, empfindlichen und kostengünstigen Lebendtests, mit denen sich z. B. an BSE erkrankte Tiere frühzeitig aus der Herde entfernen lassen. Derartige Nachweisverfahren lassen auch eine Übertragung auf die Frühdiagnose der Alzheimer-Erkrankung zu, die ebenfalls mit Proteinen in Verbindung gebracht wird. Dr. Wolf M. Bertling, Vorstandsvorsitzender der november AG: "Wir freuen uns, vom Bundesministerium in der ersten Auswahlrunde für innovative Projekte zur TSE-Forschung berücksichtigt worden zu sein. Dies ist ein Beweis für die Güte der Elektrohybridisations-Technologie, bei der november eine beträchtliche Expertise vorweisen kann."

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