Chemie profitiert vom Euro - Arbeitskosten günstiger

06.08.2001
Wiesbaden (dpa) - Die chemische Industrie in Westdeutschland profitiert in hohem Maße von der Einführung des Euro. Im internationalen Vergleich haben sich dadurch die Arbeitskosten bei den wichtigsten ausländischen Konkurrenten dem hohen Niveau hier zu Lande deutlich angenähert. Dies geht aus einer Analyse des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie in Wiesbaden hervor.«Insbesondere die direkten Nachbarn wie Frankreich, Belgien, die Niederlande, aber auch Italien und Spanien hatten in den vergangenen Jahren stärkere Anhebungen der Arbeitskosten zu verzeichnen als die westdeutsche Chemie.» Nach der Einführung des Euro Anfang 1999 konnte diese Entwicklung aber nicht mehr durch Abwertungen der jeweiligen Landeswährungen ausgeglichen werden.Auch im Vergleich zu den großen Chemiestandorten außerhalb der Eurozone wie Japan, USA und Großbritannien hat die neue Gemeinschaftswährung die Wettbewerbsposition der westdeutschen Chemie verbessert. Allein auf Grund des Kursrückgangs des Euro im vergangenen Jahr habe sich das dortige Kostenniveau dem deutschen angenähert: um 18 Prozent in Japan, um 13,3 Prozent in den USA und 7,6 Prozent in Großbritannien. Hinzu kommen die erhöhten Kosten in diesen Ländern selbst, so dass die in D-Mark umgerechneten Arbeitskosten in diesen Ländern 2000 sogar um 23,1 Prozent (Japan), 21,0 Prozent (USA) und 12,2 Prozent (Großbritannien) zulegten.Der Arbeitgeberverband weist allerdings darauf hin, dass die westdeutsche Chemie mit 76,37 DM (39,05 Euro) je Beschäftigtenstunde 2000 noch immer mit den höchsten Arbeitskosten belastet sei. Keine Angaben macht der Verband jedoch über die gleichzeitig erbrachte Produktionsleistung. Ein echter Vergleich der Lohn-Stück-Kosten würde die Position der westdeutschen Chemie nach Ansicht von Fachleuten günstiger aussehen lassen. dpa

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