BASF behauptet sich im wirtschaftlichen Gegenwind

08.08.2001

In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat sich die BASF weiter behauptet. Alle Segmente der BASF-Gruppe haben im zweiten Quartal 2001 schwarze Zahlen geschrieben. Besonders erfolgreich war das Segment Öl und Gas, in dem der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 30 Prozent gesteigert werden konnte. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen stieg um über 50 Prozent auf 378 Millionen €.

Im Segment Pflanzenschutz und Ernährung steigerte der Bereich Pflanzenschutz seinen Umsatz im zweiten Quartal um über 40 Prozent und erhöhte das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen um knapp 17 Prozent auf 133 Millionen € im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Stärke des deutlich erweiterten Pflanzenschutzgeschäftes zeigt der Blick auf das erste Halbjahr: Sowohl Umsatz als auch das Ergebnis der Betriebstätigkeit wurden im Vergleich zur Vorjahreszeitraum fast verdoppelt.

Das Chemiegeschäft leidet besonders unter der aktuellen Nachfrageschwäche und den volatilen Rohstoffpreisen. Entgegen der früheren Einschätzung, dass sich der Preis für Rohöl der Sorte "Brent" im Durchschnitt des Jahres bei 25 $/Barrel bewegt, lag dieser im ersten Halbjahr um bis zu fünf $/Barrel höher. Entsprechend stiegen die Preise für Naphtha und andere wichtige Einsatzstoffe auf ein sehr hohes Niveau. Die außergewöhnliche Volatilität des Naphthapreises setzt auch weiterhin die Margen unter Druck.

Erreichung des Ertragsziels erfordert äußerste Anstrengungen

Unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen werde die BASF ihr anspruchvolles Ziel, das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft vor Sondereinflüssen in den Jahren 2000 bis 2002 um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr zu erhöhen, nur mit äußersten Anstrengungen erreichen können, erklärte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Jürgen Strube. Gleichzeitig sei ein wesentlicher Wirtschaftsaufschwung in der Mehrheit der OECD-Staaten bis zum Jahreswechsel erforderlich. Strube: "Angesichts der großen Volatilität müssen wir akzeptieren, dass das gute Ergebnis des Jahres 2000 in diesem Jahr nicht erreicht werden wird."

Das übergeordnete Ziel der BASF heißt "Wertsteigerung durch Wachstum und Innovation". Um dieses Ziel zu erreichen, wurde vom Vorstand der BASF ein aufeinander abgestimmter Verbund an Programmen und Initiativen auf den Weg gebracht.

Als Ergebnis der Maßnahmen sollen jährliche Kostenvorteile in Höhe von 400 Millionen € durch die weltweite Straffung der Organisation erreicht werden. Durch die zusätzliche weltweite Optimierung des Technischen Einkaufs ist geplant, bis Ende 2002 rund 160 Millionen € einzusparen. Die Schließung von Standorten und Anlagen wird im kommenden Jahr zu Kosteneinsparungen von 190 Millionen € führen. Darüber hinaus werden im Jahr 2002 im Einklang mit den geänderten Wirtschaftsaussichten die bereitgestellten Investitionsmittel um 400 Millionen € verringert.

Zusätzlich zu den bereits angekündigten Maßnahmen und Schließungen beabsichtigt die BASF, innerhalb der kommenden 18 Monate die Beschäftigtenzahl weltweit um weitere 1 200 Mitarbeiter zu reduzieren. Die Verringerung der Arbeitsplätze wird damit in diesem Zeitraum weltweit insgesamt 4 000 Stellen umfassen.

Zur Umsetzung des Maßnahmenpaketes weist die BASF im 2. Quartal Sondereinflüsse in Höhe von fast 450 Millionen € aus. Diese schließen bereits eingeleitete oder geplante Standortschließungen und Aufwendungen für die beschleunigte Restrukturierung ein. Hier sind insbesondere 126 Millionen € für den Standort Birkenhead (Großbritannien) zu nennen, der nach einem Schadensfall nicht mehr aufgebaut werden wird.

Die BASF bekräftigt ihre Absicht, in diesem Jahr noch für 1,3 Milliarden € Aktien zurückzukaufen. Im ersten Halbjahr 2001 wurden für 19 Millionen € rund 410.000 Aktien zurückgekauft. Hauptziel ist die Reduktion von Eigenkapitalquote und Kapitalkosten. Darüber hinaus wird die BASF ihr Aktienrückkaufprogramm auch 2002 fortsetzen.

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