Erstmals seit Jahren Wachstum - Export beflügelt Chemieindustrie

10.02.2005

(dpa) Getragen vom Export hat die deutsche Chemieindustrie 2004 erstmals seit drei Jahren wieder bei Produktion und Umsatz zugelegt. «Die Chemie-Konjunktur ist im Verlauf des vergangenen Jahres in die Gänge gekommen», teilte der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) mit. Der Gesamtumsatz wuchs von Januar bis November im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf rund 130 Milliarden Euro. Eine Prognose für das laufende Jahr gab der Verband nicht ab.

Motor für die Erholung war der Export, während das Inlandsgeschäft 2004 stagnierte. Der Auslandsumsatz legte um 6,9 Prozent zu, der Inlandsumsatz lediglich um 0,9 Prozent. Die Produktion der chemischen Industrie wuchs durchschnittlich um 2,2 Prozent. Dabei war die Branchenkonjunktur nach Verbandsangaben gespalten: International tätige Unternehmen stünden deutlich besser da als mittlere und kleine Firmen, die auf den deutschen Markt angewiesen seien. Großunternehmen profitierten von der Erholung mehr als kleine Firmen. Während konsumnahe Bereiche stagnierten, laufe das Geschäft mit Basis- Chemikalien gut.

Einzelne Sparten haben laut BAVC erhebliche Probleme, teilweise seien Firmen in ihrer Existenz bedroht. Auf die Pharmaunternehmen wirkten sich die Maßnahmen aus der Gesundheitsreform zum Teil «ruinös» aus, hieß es. Chemiezulieferer für die Bauindustrie litten unter der anhaltenden Flaute auf dem Bausektor. «Zulieferer für die Autoindustrie haben wegen des Preiskampfes und der Nachfrageschwäche in diesem Markt teilweise existenzielle Probleme.» Zudem seien die hohen Arbeitskosten in Deutschland im internationalen Wettbewerb ein Nachteil und führten zum Abbau von Arbeitsplätzen.

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