E-Learning-Preis für Bochumer Chemiker

13.09.2001
Bochumer Chemiestudierende brauchen für ihr Theorie-Praktikum das heimische Sofa nicht mehr zwingend zu verlassen: Sie können sich übers Internet in die Praktikumsrechner einloggen und bequem von zu Hause aus ihre Aufgaben erledigen. Möglich wird das durch das "Virtuelle Labor für Theoretische Chemie und Biochemie an der Ruhr-Universität Bochum", für das Dr. Karin Fink und Dr. Axel Kohlmeyer (Lehrstuhl für Theoretische Chemie, Prof. Dr. Dominik Marx) jetzt mit dem Wolfgang-Hande-Preis für E-Learning 2001 ausgezeichnet wurden. Unicomputer fernbedienen Für die erste Sitzung müssen sich die Teilnehmer schon noch an die Universität begeben, denn da werden sie mit der Bedienung des virtuellen Labors vertraut gemacht. Das ist notwendig, weil die Computer mit Linux arbeiten, ein Betriebssystem, mit dem sich nicht jeder auskennt. Jeder Teilnehmer erhält dann einen persönlichen Account. So kann er sich übers Internet von jedem Rechner aus in die Unicomputer einloggen und sich die Aufgaben des Praktikums über seinen Browser anzeigen lassen und auch gleich online berechnen. Tastatur statt Bleistift und Papier "Theoretische Aufgaben, die früher mit Bleistift und Papier zu bearbeiten waren, haben wir zu Computerexperimenten umgebaut", erläutert Dr. Karin Fink. Gibt es Probleme, können Studierende sich per Email an die Betreuer wenden. Ebenfalls per elektronische Post können sie Protokolle einsenden und den Kontakt zu anderen Teilnehmern aufrecht erhalten. Bald sollen sie sogar ein elektronisches Online-Forum nutzen können. Können - wohlgemerkt, denn "die Studierenden haben natürlich nach wie vor die Möglichkeit, in der Uni zu arbeiten, die dortigen Rechner zu nutzen und von Angesicht zu Angesicht mit den Lehrenden zu sprechen - ob jemand lieber im stillen Kämmerlein oder am High-Tech Graphik-Arbeitsplatz in der Uni arbeitet, ist Geschmacksache. Und nicht jeder hat einen Internetzugang zu Hause", so Fink. Gibt es keine Lizenzprobleme, können sich die Teilnehmer Software auch zu Hause auf ihrem Rechner installieren, so dass sie nicht unbedingt online sein müssen um zu arbeiten. Erste Runde kommt gut an Die Studierenden des ersten Durchlaufs sind mit der neuen Form des Praktikums durchaus zufrieden - sie lösen ihre Aufgaben sowohl von zu Hause aus als auch in der Uni. Als komfortabel empfinden sie vor allem die zeitliche Freiheit: In der Uni steht ihnen der Arbeitsplatz ganztägig zur Verfügung, von zu Hause aus sogar 24 Stunden täglich. Jeder kann die Aufgaben gemäß seines persönlichen Lerntempos lösen. Als positive Nebenwirkung des Praktikums im virtuellen Labor haben sich verbesserte IT-Kenntnisse herausgestellt, die die Teilnehmer ganz nebenbei mit Praxisbezug lernen. Das Praktikum für Theoretische Chemie und Biochemie soll auf jeden Fall weiterhin als E-Learning-Veranstaltung angeboten werden. Auch für andere Themenbereiche, in denen viele Computerexperimente anstehen, bietet sich diese Form an.

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