Grünes Licht für Reform der Helmholtz-Gemeinschaft
Strategische Neuorientierung für Deutschlands größtes außeruniversitäres Forschungspotenzial ist im Gange
Ziel der Reform dieser größten deutschen Wissenschaftsorganisation ist es, ihr enormes wissenschaftliches Potenzial noch effizienter zu nutzen. Die Helmholtz-Gemeinschaft will dazu ihre Kräfte programmatisch bündeln, den Wettbewerb verstärken, die Kooperation und Vernetzung mit der Wissenschaft, insbesondere den Hochschulen und mit der Wirtschaft intensivieren, und ihre Rolle in Europa ausbauen.
Ministerin Bulmahn erläuterte das in den letzten zwei Jahren entwickelte für Deutschland neuartige Konzept der programmorientierten Förderung, mit dem Abschied genommen wird von der bisherigen zentrenorientierten Betrachtung und übergegangen wird zu einer thematisch orientierten Förderung. Den Zuwendungsgebern obliegt es, den globalen Rahmen für die Forschungsprogramme abzustecken, auf Detailsteuerung wird - so ist es in der Erklärung der Zuwendungsgeber festgelegt - verzichtet.
Eine Voraussetzung für die Umstrukturierung war die Umwandlung des bisherigen Zusammenschlusses der Helmholtz-Zentren in die juristisch etablierte Form des eingetragenen Vereins, die am 12. September 2001 erfolgte. Organe des HGF-Vereins sind der mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik besetzte Senat, der Ausschuss der Zuwendungsgeber, die sich aus den Vorständen der Helmholtz-Zentren zusammensetzende Mitgliederversammlung und der zentrenneutrale hauptamtliche Präsident.
Für die Helmholtz-Gemeinschaft sei das neue Fördersystem eine große Herausforderung und eine Chance zur aktiven Gestaltung ihrer Forschungsinhalte, betonte Walter Kröll. Ziel des Prozesses, der nun in Gang gesetzt wurde, sei es, organisatorisch zusammenzuführen, was thematisch und programmatisch zusammengehöre. "Wir sind angetreten, die Zukunft unserer Gesellschaft durch programmatische Bündelung wissenschaftlicher Exzellenz zu gestalten und dadurch signifikante Lösungsbeiträge zu leisten", sagte der neue Mann an der Spitze der HGF.
Das dazu entwickelte Fördersystem sieht vor, dass die Verteilung der Mittel künftig auf der Grundlage von längerfristig angelegten Forschungsprogrammen erfolgt. Diese werde von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Helmholtz-Gemeinschaft eigenverantwortlich erarbeitet. Mit diesen Programmen stellen sich die Forschungszentren dem Wettbewerb um die Ressourcen. Der Senat bewertet mit Hilfe externer Experten aus dem In- und Ausland die Programme und formuliert Förderempfehlungen an die Zuwendungsgeber. Diese Empfehlungen sind die Basis für die Zuweisung der Mittel an die Zentren. Dem Präsidenten obliegt das Management des Prozesses. Er bereitet die Entscheidungen des Senats vor und setzt diese um. Seine Rolle werde vor allem durch "initiieren, moderieren und motivieren" charakterisiert sein, so Kröll.
Das Konzept der programmorientierten Förderung war bei der Systemevaluation durch den Wissenschaftsrat zu Beginn des Jahres mit beraten worden. Auch dieser hielt das Konzept für geeignet, um die HGF-Forschungsaktivitäten stärker auf profilbildende Elemente zu konzentrieren und die Vernetzung nach innen und außen zu fördern.
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