EU ermittelt gegen Chemiekonzerne wegen möglicher Preisabsprachen

24.08.2005

(dpa-AFX) Die Europäische Kommission ermittelt gegen mehrere Spezialchemie-Unternehmen wegen des Verdachts auf Preisabsprachen im Markt für Methacrylate. Es sei gegen mehrere europäische Chemiehersteller ein formelles Kartellverfahren eingeleitet worden, gab die EU-Kommission in Brüssel bekannt. Den Unternehmen seien die entsprechenden Beschwerdepunkte mitgeteilt worden. Zu den Unternehmen, gegen die ermittelt wird, gehören BASF, Degussa und die britische ICI.

Die EU-Kommission verfüge über Beweise, dass zwischen den Unternehmen Preisabsprachen getroffen und Kunden untereinander aufgeteilt worden seien, schrieb die Kommission in ihrer Stellungnahmen. Zudem sollen die Konzerne die Abwälzung zusätzlicher Servicekosten auf die Kunden abgesprochen und kommerziell relevante und vertrauliche Marktinformationen sowie unternehmensrelevante Informationen ausgetauscht haben.

BASF, Degussa und ICI bestätigten, Gegenstand von EU-Kartellermittlungen im Methylacrylate-Sektor zu sein. Die Degussa habe von der EU-Kommission Beschwerdepunkte im Rahmen von Ermittlungen wegen eines angeblichen Kartellverstoßes erhalten, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Diese betreffen nach Unternehmensangaben Methacrylat-Monomere, Polymethylmethacrylat-Massivplatten, Polymethylmethacrylat-Formmassen und Polymethylmethacrylat-Gussplatten für Sanitäranwendungen. Für mögliche Risiken sei ausreichend Vorsorge getroffen. Zugleich arbeite Degussa eng mit der EU-Kommission zusammen, hieß es weiter.

Ähnlich äußerten sich die BASF und ICI. Die Untersuchung gegen BASF betreffe den Zeitraum von März 1995 bis Oktober 2000, sagte ein Sprecher. Im Falle von Imperial Chemical Industries (ICI) erstreckten sich die Vorwürfe auf den Zeitraum von 1995 bis 1999, teilte das Unternehmen mit. Danach habe ICI seine Acrylsparte mit den Marken Perspex und Lucite an Ineos Acrylics Ltd verkauft. Die beiden Schweizer Spezialchemiehersteller Clariant und Ciba sind nach eigenen Angaben nicht von der Untersuchung betroffen, wie die Unternehmen mitteilten.

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