OEP erwägt verbessertes Angebot für Süd-Chemie-Aktien

24.08.2005

(dpa-AFX) Der US-Finanzinvestor One Equity Partners (OEP) erwägt Kreisen zufolge eine Erhöhung des Übernahmeangebots für die Süd-Chemie AG, falls damit die Mehrheit bei dem Chemiekonzern erreicht werden könnte. Falls Traditionsaktionäre ein Paket abgeben würden, könne OEP bereit sein, "einen entsprechend attraktiven, strategischen Preis zu zahlen", sagten Verhandlungskreise der Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Es habe jedoch bisher keinen Sinn gehabt, das derzeitige Angebot zu erhöhen, da der Streubesitz zu gering sei und fast kein Handel in der Aktie stattgefunden habe, hieß in den Kreisen. Das derzeitige Angebot von 35 Euro je Aktie war bis zum Freitag nur von 468 Aktien oder 0,004 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte der Süd-Chemie angenommen worden. Derzeit wird das Papier bei 44,50 Euro gehandelt.

Zuvor hatte OEP, das Übernahmeangebot stehe nicht mehr unter der Bedingung einer Mindestannahmequote von 50 Prozent. Das Barangebot von 35 Euro bleibe bestehen, aber die Laufzeit verlängere sich gemäß den gesetzlichen Bestimmungen bis zum 9. September. Auch das Ziel von OEP, eine Mehrheitsposition zu erlangen, bleibe bestehen, hieß es. Die geänderte Angebotsunterlage werde am morgigen Dienstag veröffentlicht. OEP wickelt das Übernahmeangebot über das Vehikel SC-Beteiligungsgesellschaft mbH ab.

Vorstand und Aufsichtsrat des Münchener Unternehmens hatten das Barangebot von 35 Euro angesichts des derzeitigen Aktienkurses als "aus finanzieller Sicht nicht angemessen" bezeichnet und den Aktionären empfohlen, es abzulehnen. OEP hatte zuvor mit den drei Großaktionären Allianz (19 Prozent), Possehl Beteiligungsverwaltung (10) und Bayerische Landesbank (10) Verträge über die Übernahme ihrer Anteile an Süd-Chemie für umgerechnet 35 Euro je Aktie geschlossen.

Zu den Traditionsaktionären gehört der frühere Firmenchef Karl Wamsler, der als ihr Sprecher fungiert und nach eigenen Angaben etwas über fünf Prozent des Kapitals kontrolliert. Nach Angaben des "Handelsblatt" kontrolliert er zusammen mit Familienangehörigen noch einen größeren Anteil. Weitere Pakete liegen nach Zeitungsangaben bei den Familien Schweighart und Messerschmitt sowie dem Unternehmer Dolf Stockhausen. Nur etwa fünf Prozent befinden sich laut Presseangaben in Streubesitz.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen