Analyse winziger Proteinmengen möglich: Fresenius-Preis an Matthias Mann

26.09.2001

Im Rahmen der Festveranstaltung zum 50jährigen Bestehen der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) wird der Fresenius-Preis am 25. September an den deutschen, in Dänemark tätigen Wissenschaftler Professor Dr. Matthias Mann (Universität Odense) verliehen. Die Festveranstaltung findet anlässlich der GDCh-Jahrestagung Chemie 2001 in Würzburg statt.

Die Arbeiten des Preisträgers leisten auf dem Gebiet, das unter dem Schlagwort Proteomics zusammengefasst wird, einen wesentlichen Beitrag zur Lösung komplexer analytischer Fragestellungen, die direkt in die Biologie führen. Die Arbeiten von Matthias Mann haben wesentlich dazu beigetragen, die Massenspektroskopie der Anwendung auf Biomoleküle zu öffnen und Probleme der Molekularbiologie lösen zu helfen. Mit der von ihm entwickelten Nanospray-Ionenquelle, eine Weiterentwicklung des Electrosprays, bestehen keine Probleme, Massenspektren von Biomolekülen im atto-Mol-Bereich zu erhalten. Es ist nun auch möglich, durch Gel-Elektrophorese getrennte Proteine - auch nach Anfärbung mit Silber - der Massenspektrometrie zugänglich zu machen und zumindest teilweise zu sequenzieren. Die Ermittlung der Proteinsequenz gelingt schneller und mit höherer Empfindlichkeit als mit den konventionellen Alternativen der Proteinsequenzierung. In seinen letzten Arbeiten beschäftigte sich Mann damit, die Struktur der Proteinkomplexe aufzuklären, die in der Zelle funktionale Wirkung zeigen. Chemische Verknüpfung räumlich naher Proteine, elektrophoretische Trennung und massenspektrometrische Identifizierung sind die dazu verwendeten Methoden.

Mann, Jahrgang 1959, hat in Göttingen Mathematik und Physik studiert. Er promovierte 1988 an der Yale Universität über die quantitativen Aspekte der Elektrospray-Massenspektrometrie. Nach seiner Postdoc-Zeit an der Universität in Odense war er von 1992 bis 1998 Gruppenleiter in der Protein- und Peptidgruppe am Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. Seit 1998 ist er Professor am Institut für Molekularbiologie der Universität in Odense und leitet dort das Protein Interaction Laboratory. Der Fresenius-Preis besteht aus einer Goldmedaille, einer Urkunde und einem Geldbetrag von 15.000 DM und wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um die wissenschaftliche Entwicklung und um die Förderung der analytischen Chemie erworben haben.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!

Verwandte Inhalte finden Sie in den Themenwelten

Themenwelt Massenspektrometrie

Die Massenspektrometrie ermöglicht es uns, Moleküle aufzuspüren, zu identifizieren und ihre Struktur zu enthüllen. Ob in der Chemie, Biochemie oder Forensik – Massenspektrometrie eröffnet uns ungeahnte Einblicke in die Zusammensetzung unserer Welt. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Massenspektrometrie!

10+ Produkte
4 White Paper
10+ Broschüren
Themenwelt anzeigen

Themenwelt Massenspektrometrie

Die Massenspektrometrie ermöglicht es uns, Moleküle aufzuspüren, zu identifizieren und ihre Struktur zu enthüllen. Ob in der Chemie, Biochemie oder Forensik – Massenspektrometrie eröffnet uns ungeahnte Einblicke in die Zusammensetzung unserer Welt. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Massenspektrometrie!

10+ Produkte
4 White Paper
10+ Broschüren