Merck glänzt nach Absage von Schering-Übernahme mit Gewinnsprung

28.04.2006

(dpa) Merck zeigt sich nach der gescheiterten Übernahme des Konkurrenten Schering dank eines Gewinnsprungs im ersten Quartal weiter optimistisch. Auch für das gesamte Jahr werden nun bei Umsatz und operativem Ergebnis zweistellige Zuwachsraten erwartet, sagte Vorstandschef Michael Römer in Darmstadt. Die Aktie des Unternehmens setzte sich am Vormittag mit einem Kursplus von mehr als fünf Prozent auf 86,00 Euro an die Spitze der Werte im Börsenindex MDAX.

«Das war ein sehr ereignisreiches erstes Quartal für Merck», resümierte Römer. Der Konzern hatte im März ein Übernahmeangebot im Gesamtvolumen von 14,6 Milliarden Euro für Schering abgegeben. Nachdem Bayer ein noch höheres Angebot vorlegte, zog sich Merck aus dem Bietergefecht zurück. Die Kosten für den Übernahmeversuch lagen bei 19 Millionen Euro. Allerdings hält die Merck KGaA immer noch knapp fünf Prozent der Schering-Aktien, die zu einem durchschnittlichen Kurs von 57,50 Euro erworben wurden und bei einem aktuellen Kurs von 85,10 Euro mit hohem Gewinn verkauft werden könnten.

Merck steigerte den Umsatz von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 1,577 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis kletterte um 46 Prozent auf 288 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern sogar um 51 Prozent auf 184 Millionen Euro. Zum ersten Mal überschritt der Quartalsumsatz in der für das Darmkrebsmittel Erbitux bekannten Pharmasparte die Schwelle von einer Milliarde Euro. Der Zuwachs lag bei 15 Prozent, in der kleineren Chemiesparte sogar bei 29 Prozent. Hintergrund war dort die hohe Nachfrage nach Großbild-LCD-Fernsehern, für die Merck als Weltmarktführer Flüssigkristalle herstellt.

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