'FTD': Chemiekonzern Cognis soll verkauft werden

04.08.2006

(dpa-AFX) Die Eigner des Chemiekonzerns Cognis befinden sich laut der "Financial Times Deutschland" in fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Verkauf des Unternehmens. Nach Informationen der Zeitung haben mindestens drei Parteien eine so genannte Due Diligence gemacht, also die Bücher detailliert geprüft: der US-Chemiekonzern Dow Chemical , ein Tandem der Finanzinvestoren Blackstone und Bain sowie die Beteiligungsgesellschaft Apollo mit einem Partner.

Cognis, die frühere Chemiesparte des Konsumgüterkonzerns Henkel, gehört den beiden Finanzinvestoren Goldman Sachs und Permira. Diese hatten Cognis 2001 für 2,6 Milliarden Euro von Henkel gekauft. Das Unternehmen mit Sitz in Monheim am Rhein stellt Inhaltsstoffe für Lebens- und Waschmittel, Seifen und Kosmetika her. Cognis hatte bislang als einer der großen Kandidaten für einen möglichen Börsengang (IPO) in diesem oder im kommenden Jahr gegolten. Mit den konkreten Verkaufsverhandlungen sind die Aussichten darauf stark gesunken. Ein Gang aufs Parkett wäre jetzt nur noch "ein letzter Ausweg" für die Cognis-Eigner, hieß es aus Finanzkreisen.

Ursprünglich sollten Ende Juli oder Anfang August Exklusivverhandlungen beginnen, wozu es aber noch nicht gekommen ist. Dem Vernehmen nach haken die Gespräche an unterschiedlichen Preisvorstellungen für das Unternehmen mit über 3 Milliarden Euro Jahresumsatz. Sie könnten daran auch noch scheitern, sagte ein Insider. Die Verkäufer orientierten sich an den branchenüblichen Preisen für Firmenkäufe, die zuletzt bei über dem Achtfachen des Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lagen. Das wären bei Cognis auf Basis der 2005er Zahlen über 2,9 Milliarden Euro.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!