Prof. Rudi Balling neuer der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH (GBF)

27.12.2000
Prof. Dr. Rudi Balling leitet als neuer wissenschaftlicher Geschäftsführer ab 1. Januar 2001 die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig. Der 47 Jahre alte Genforscher ist jüngster Leiter eines Helmholtz-Forschungszentrums. Mit seinem Eintritt verbindet Balling auch eine neue Positionierung der GBF: "Wir werden ein Genomforschungszentrum für die Analyse bakterieller Infektionskrankheiten. Die GBF bietet hierfür ideale Voraussetzungen." In diesem Profil sieht Balling einen bedeutenden Beitrag für die Gesundheitsvorsorge, denn Infektionskrankheiten sind immer noch weltweit für ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. "Dabei interessiert uns besonders, welche genetischen Ursachen mit verantwortlich sind, dass manche Menschen an einer Infektion erkranken und andere nicht", sagt Balling. "Diese bisher wenig beachteten Mechanismen wollen wir verstehen und so neue Ansatzpunkte für die Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten finden." Damit verbunden ist auch die Entwicklung neuer Impfstoffe und Impfstrategien. "Wir werden die Genetik an der GBF ausbauen und die Fortschritte in der Automatisierung sowie Miniaturisierung nutzen, um so kostengünstig und effizient zu neuen Ergebnissen zu kommen", so Balling. Hierbei kann sich die GBF auf langjährige Erfahrungen zum Beispiel bei der Entschlüsselung des menschlichen Chromosoms 21 stützen. Ergänzt wird dies durch eine gute Expertise in der Zell- und Immunbiologie, der Strukturforschung und der Bioinformatik. "Ganz wichtig sind auch Modellorganismen, mit denen wir menschliche Erkrankungen erforschen können", ergänzt Balling. Dies werden neben der Maus in Zukunft auch Fruchtfliegen, Würmer und Zebrafische sein. "So kommen wir zu grundsätzlich neuen Erkenntnissen über den Verlauf einer Infektionskrankheit im Menschen." Vom Ernährungswissenschaftler zum Genforscher Prof. Rudi Balling studierte Ernährungswissenschaften in Bonn und Pullman, USA. Bereits während des Studiums konzentrierte er sich auf molekular- und entwicklungsbiologische Fragen. Balling promovierte auf diesem Gebiet 1984 an der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen, wo er sich auch habilitierte. Vor seiner Tätigkeit für die GBF leitete er sieben Jahre das Institut für Säugetiergenetik am GSF-Forschungs-zentrum für Gesundheit und Umwelt in München. Hier forschte er mit über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Themen der Entwicklungsbiologie und an den genetischen Ursachen von Krankheiten.

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