Britische Synchrotronquelle DIAMOND nimmt erste Forscherteams auf

08.02.2007

Die ersten Wissenschaftler haben ihre Arbeit in DIAMOND aufgenommen, einer neuen Synchrotronlichtquelle mit 10 Experimentierstationen in der Nähe von Oxford. Sie ist die größte Forschungsanlage, die in den vergangenen 30 Jahren in Großbritannien gebaut wurde. Projekte von Forscherteams der Universitäten von Birmingham, Cardiff, Durham, Leicester und Oxford gehören zu den ersten, die DIAMOND nutzen werden. Mit einer Röntgenstrahlung, die 100 Milliarden Mal stärker ist als die in der Medizin verwendete, ist DIAMOND eine der intensivsten Lichtquellen der Welt. Damit ist die Anlage eine der leistungsfähigsten Instrumente für die Strukturaufklärung der Materie.

Unter den ersten bewilligten Projekten ist die Untersuchung von 1875 in Brasilien entdecktem Meteoritengestein, durch die sich Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Entstehung des Sonnensystems erhoffen. Ein anderes Forscherteam widmet sich der Analyse von Biomolekülen, um die Suche nach Wirkstoffen zur Behandlung von Krebs noch effektiver zu gestalten. Ein weiteres Projekt nutzt DIAMOND zur Erforschung und Entwicklung der nächsten Generation elektronischer Speichermedien und Prozessoren. Die Wissenschaftler, deren Projekte aus insgesamt 127 Anträgen ausgewählt wurden, verfügen bereits über große Erfahrung im Umgang mit Synchrotronstrahlung. Damit werden sie in den kommenden sechs Monaten einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der Anlage leisten.

Nach einer Bauzeit von nur drei Jahren wurde der erste Bauabschnitt von DIAMOND im November 2006 fertiggestellt. Die 260 Millionen Pfund teure Anlage mit derzeit sieben Experimentierstationen wurde gemeinsam von der britischen Regierung (86%) und dem gemeinnützigen Wellcome Trust (14%) finanziert. Der zweite Bauabschnitt, für den weitere 120 Millionen Pfund bereitstehen, wird 2011 abgeschlossen. Damit werden jedes Jahr weitere vier bis fünf Experimentierstationen hinzukommen. Nach seiner Fertigstellung wird DIAMOND über insgesamt 40 Experimentieranlagen verfügen.

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