ForschungsReport zu funktionellen Lebensmitteln erschienen

21.06.2007

Funktionelle Lebensmittel: Auch wenn vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht ganz klar ist, was sich dahinter verbirgt, verzeichnet diese Sparte des stark umkämpften Lebensmittelmarktes seit Jahren steigende Umsätze. Der ForschungsReport, das Wissenschaftsmagazin des Senats der Bundesforschungsanstalten, blickt in seiner aktuellen Ausgabe hinter die Kulissen und informiert in zehn Artikeln über "functional food", Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen. Mit allerlei Prominenz werben Lebensmittelhersteller für abwehrstärkende und fitmachende Produkte. An probiotischen Molkereierzeugnissen, Cholesterinspiegel-senkenden Margarinen und Vitamin-angereicherten Säften herrscht in den Supermärkten kein Mangel. Aber was ist wirklich dran an den angepriesenen gesundheitsfördernden Wirkungen funktioneller Lebensmittel? Was ist wissenschaftlich erwiesen, was bislang noch Spekulation?

Der Beitrag von Dr. Rolf Großklaus vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht auf die neue Health-Claim-Regelung der EU ein, nach der mit gesundheitsbezogenen Angaben bei Lebensmitteln künftig nur geworben werden darf, wenn sie durch allgemein anerkannte wissenschaftliche Nachweise belegt sind. Über die vielfältigen Wirkungsweisen von probiotischen Milchprodukten informiert Dr. Michael de Vrese von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL) in Kiel. Er konnte unter anderem nachweisen, dass ein regelmäßig verzehrtes probiotisches Joghurtprodukt zwar nicht die Häufigkeit von Erkältungskrankheiten, aber die Krankheitsdauer und -symptome verringern kann.

Zahlreiche gesundheitsfördernde Stoffe sind natürlicherweise in Gemüse und Obst vorhanden. Allerdings werden nicht alle Stoffe gleichermaßen vom Körper aufgenommen. Am Beispiel des roten Tomatenfarbstoffes Lycopin, der auch in Karotten vorkommt, zeigt Dr. Esther Mayer-Miebach von der BfEL in Karlsruhe, wie sich die Verbraucher auf einfache Weise "funktionelle Gemüseprodukte" in der eigenen Küche selbst herstellen können. Fleischforscher der BfEL in Kulmbach berichten über ihre Versuche, eben dieses Lycopin auch in Wurstwaren zu "verpacken".

Bei Lebensmitteln, die vom Tier stammen, kann die Konzentration von bestimmten gesundheitsrelevanten Stoffen schon durch die Tierernährung beeinflusst werden. So zeigt Professor Gerhard Flachowsky von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig, dass sich der Jodgehalt in der Milch durch Zusatz von Jod im Futter erheblich erhöhen lässt. Das wirft allerdings die Frage auf, ob es nicht auch zu Überversorgungen kommen kann und wie dem zu begegnen ist.

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