Umbau rechnet sich für GEA: Weiteres Wachstum anvisiert

14.03.2008

(dpa-AFX) Für den Spezialmaschinen- und Anlagenbauer GEA Group hat sich der Umbau im vergangenen Jahr gerechnet. Entsprechend hat das Unternehmen seine Prognose für das laufende Jahr angehoben, stellt einen weiteren Aktienrückkauf in Aussicht und will auch wieder eine Dividende zahlen. Nach der Abspaltung des Großanlagenbaus ist GEA im vergangenen Jahr mit 283,5 Millionen Euro in die Gewinnzone zurückgekehrt, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 288,2 Millionen Euro angefallen.

Im Schnitt hätten die elf von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten aber gerne noch mehr gesehen: Die Schätzung lag bei 307,6 Millionen Euro. Wegen des Umbaus waren sich die Experten untereinander allerdings höchst uneins, wie der Überschuss ausfallen würde. So sprach ein Experte in einer ersten Reaktion davon, dass der Gewinn die Erwartungen überfüllt habe. GEA, die vormalige mg technologies und alte Metallgesellschaft, hatte sich im vergangenen Jahr von ihren Töchter Lurgi und Lentjes getrennt, die die Bilanz der Bochumer in der Vergangenheit schwer belastet hatten. Mit 29,1 Millionen Euro kamen aber auch die nicht fortgeführten Geschäftsbereiche wieder in die Gewinnzone. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 475,6 Millionen Euro angefallen.

Befreit von der Last und angesichts voller Auftragsbücher erwartet GEA nun weiteres Wachstum. In diesem Jahr soll der Umsatz um 10 Prozent steigen und damit am oberen Ende der bisherigen Prognose. Die EBIT-Marge soll um 70 bis 80 Basispunkte zulegen. 2009 geht GEA weiterhin von einem Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent aus und einer Marge im Kerngeschäft von 10 Prozent. Die Analysten hatten sich allerdings eine stärkere Anhebung erhofft. Entsprechend fielen GEA-Papiere vorbörslich bei Lang & Schwarz in einem schwachen Umfeld um 0,84 Prozent auf 21,26 Euro.

GEA hatte im vergangenen Jahr Aufträge über 5,794 Milliarden Euro einsammeln können nach 4,978 Milliarden Euro im Jahr 2006. Der Umsatz stieg von 4,346 auf 5,199 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich von 298,2 auf 422,2 Millionen Euro. Alle drei Kennziffern lagen über den Erwartungen. "Unser Geschäft konnten wir deutlich verbessern", bilanzierte Konzernchef Jürgen Oleas, "Wir haben die von uns gesetzten Ziele übertroffen." Auch das neue Jahr sei gut angelaufen.

Aktionäre und Mitarbeiter profitieren von der Erholung der GEA. Für 2007 will das Unternehmen eine Dividende von 20 Cent zahlen, nachdem sie 2006 ausgefallen war. 2008 soll die Dividende weiter ansteigen und 2009 ein Drittel des Konzernjahresüberschusses ausgeschüttet werden. Die Mitarbeiter dürfen sich über einen Bonus von insgesamt 4,1 Millionen Euro freuen. Zudem hat GEA im vergangenen Jahr kräftig eingestellt: 984 Beschäftigte kamen durch organisches Wachstum hinzu, 263 davon in Deutschland. Damit beschäftigt der Konzern nun weltweit 19.560 Mitarbeiter, 6.714 davon im Heimatland.

GEA stellt angesichts einer sinkenden Verschuldung auch weitere Aktienrückkäufe in diesem und dem kommenden Jahr in Aussicht. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen Papiere für 100,3 Millionen Euro zurückgekauft und eingezogen - das entspricht 5,3 Prozent aller Aktien. Auch weitere Zukäufe zieht GEA in Betracht, nachdem GEA 2007 Gesellschaften mit einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro erworben hatte. So hatte GEA etwa den italienischen Abfüllanlagen-Hersteller Procomac gekauft und damit sein Kerngeschäft gestärkt. GEA ist neben der Nahrungsmittel-Industrie stark bei Pharma, Energie sowie Chemie.

Dass sich der Umbau rechnet, zeigte auch das Schlussquartal. Hier konnte GEA den Auftragseingang von 1,477 auf 1,871 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz kletterte von 1,399 auf 1,538 Milliarden Euro. Das EBIT legte von 118,7 auf 154,6 Millionen Euro zu. Statt eines Verlusts von 141,8 Millionen Euro schlug ein Überschuss von 38,0 Millionen Euro zu Buche.

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