Größte Maschine der Welt geht bei Genf in Betrieb
(dpa) Beim Europäischen Laboratorium für Teilchenphysik CERN in Genf geht an diesem Mittwoch die größte Forschungsmaschine der Welt in Betrieb. In dem seit Jahren im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Frankreich gebauten Teilchenbeschleuniger LHC soll erstmals ein Strahl aus Atomkernteilchen durch den gesamten knapp 27 Kilometer langen Ringtunnel kreisen. Der rund drei Milliarden Euro teure Beschleuniger ist nach CERN-Angaben die größte Maschine, die Menschen je gebaut haben.
Mit nahezu Lichtgeschwindigkeit sollen Wasserstoffkerne (Protonen) und andere Atomkerne in dem Ringtunnel gezielt zusammenstoßen, um die Bedingungen des Urknalls nachzustellen und die Geheimnisse der Materie zu erforschen. Zu den dafür nötigen Kollisionen der Protonenstrahlen kommt es aber am Mittwoch noch nicht. Zunächst muss herausgefunden werden, ob die riesigen Elektromagnete den ersten Strahl exakt und stabil auf seiner Bahn halten können. Bis zu ersten neuen Entdeckungen dürften noch Monate bis Jahre vergehen. Die offizielle Eröffnungsfeier für den «Large Hadron Collider» soll in Anwesenheit von viel Prominenz am 21. Oktober stattfinden.
Das Experiment hat auch Gegner auf den Plan gerufen. Die Schweizer Zeitung «Blick» berichtete am Dienstag, dass führende Physiker bereits Morddrohungen erhalten haben. Gegner des Experiments fürchten, dass der Beschleuniger kleine Schwarze Löcher erzeugen könnte, in denen nicht nur Genf, sondern später auch die gesamte Erde verschwindet. Die Physiker haben dies als unberechtigte Befürchtung zurückgewiesen, da Experimente wie am LHC nur nachstellen, was in der Natur ständig in weitaus größerem Ausmaße geschieht, ohne dass dies Folgen für die Erde hätte.
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