Regionalwettbewerb "Jugend forscht" bei der Bayer Bitterfeld GmbH:

Vom Motor mit Rapsöl bis zum Stadtführer für Blinde

05.03.2002

Rund 80 Nachwuchsforscher präsentierten fast 40 Projekte

Bitterfeld – Neugier und Interesse an naturwissenschaftlichen Dingen sind die Voraussetzung, Fleiß und Akribie das Handwerkszeug der Schülerinnen und Schüler im Alter von elf bis 21 Jahren, die sich beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" beteiligten, den auch in diesem Jahr wieder die Bayer Bitterfeld GmbH ausrichtete. Knapp 80 junge Forscher aus zwölf Städten der Region stellten am Montag, 4. März 2002, fast 40 Projekte vor. Eine Jury kürte die Sieger, die nun beim Landeswettbewerb Sachsen-Anhalt vom 19. bis 20. März 2002 in Halle antreten.

"Die Themenvielfalt der vorgestellten Projekte war einmal mehr sehr vielfältig. Ich bin beeindruckt, mit welcher Energie sich die jungen Leute naturwissenschaftlichen Fragestellungen widmen und nach Lösungen suchen. Den Teilnehmern wünsche ich für die nächste Qualifikationsrunde viel Glück und Erfolg. Es wäre schön, wenn es einige Tüftler aus Sachsen- Anhalt bis zum Finale auf Bundesebene schaffen würden", resümierte Dr. Georg Frank, Geschäftsführer der Bayer Bitterfeld GmbH.

Einige Beispiele der vorgestellten Arbeiten: Steven Gründling (20) und Karsten Droth (19) vom Bitterfelder Berufsschulzentrum "August von Parseval" präsentierten die Weiterentwicklung eines Kugelkolbenmotors. Diese Verbrennungsmaschine überraschte die Jury mit einem bislang unbekannten Bewegungsablauf. Jens Weißwange (20), ebenfalls aus Bitterfeld, beschäftigte sich mit einer anderen Art von Antriebskraft: Er baute einen Dieselmotor so um, dass er mit Rapsöl betrieben werden kann.

An eine Mathematikaufgabe aus dem 17. Jahrhundert wagten sich Christian Bäsler (12), Kai Wegner (13) und Matthias Zabel (11) vom "Latina AHF" in Halle. Die Fragestellung des damaligen Naturwissenschaftlers Johann Bernoulli, über welche Kurvenstrecke eine Kugel ihren Weg am schnellsten zurücklegt, war über 300 Jahre weitgehend ungelöst geblieben. Die Schüler suchten nun nach der Lösung, indem sie verschiedene Strecken bauten. Und tatsächlich gelang es ihnen auf diese Art und Weise, die Aufgabe zu enträtseln.

Wie man einen Stundenplan möglichst effektiv zusammenstellen kann, das präsentierten Steffan Forkmann (19) und Mathias Meissner (19) vom Georg-Cantor- Gymnasium Halle: Am Computer entwickelten sie ein flexibles Optimierungssystem für Zeitpläne. Eine besondere Informationsmappe für Blinde mit Sehenswürdigkeiten der Stadt Halle entwarfen Schüler des Frieden-Gymnasiums Halle in Kooperation mit dem Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte. Mit Hilfe von zweidimensionalen Bildern und Texten in Punktschrift erhält der Nutzer beim Stadtrundgang nicht nur eine Beschreibung des Objektes, sondern kann selbst die groben Formen der Sehenswürdigkeiten ertasten.

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