Chemie- und Pharmaproduzent Bayer organisiert sich neu

14.03.2002
Leverkusen (dpa) - Der Chemie- und Pharmaproduzent Bayer wird neu aufgestellt. Die Arbeitsgebiete des Konzerns sollen künftig als rechtlich selbstständige Aktiengesellschaften arbeiten. Die Bayer AG wird damit zu einer Dachholding, die sich auf die Weiterentwicklung des Konzerns konzentriert. Für die laufenden Geschäfte sind dann die Tochtergesellschaften zuständig. Sie haben damit auch einen größeren Spielraum für Kooperationen und Allianzen mit Konkurrenten. Außerdem kann Bayer Firmenzukäufe in der neuen Struktur rascher eingliedern. Der tief greifende Umbau soll den Aktionären am 26. April auf der Hauptversammlung vorgestellt werden. «Wir sind zuversichtlich, dass wir ein motivierendes und klares Ja für alle Pläne bekommen werden», sagte der scheidende Vorstandschef Manfred Schneider am Mittwoch in Leverkusen. Die Aktien der künftigen Teilkonzerne sollen im Besitz der Bayer AG bleiben und nicht gestreut werden. «Die Bayer-Aktie ist so schön, die wollen wir nicht aufteilen», betonte Schneider. Für die Bayer-Aktionäre steige mit dieser neuen Struktur die Transparenz. Größter Teilkonzern wird die neue Bayer HealthCare AG sein. Sie umfasst feste und flüssige Medikamente für den Menschen, Diagnostika sowie die Tiermedizin, die Teil des Arbeitsgebietes Landwirtschaft war. Dieser Teilkonzern erzielt nach heutigem Stand mit über 30 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 11 Milliarden Euro. Dahinter folgt die Bayer Polymers AG mit 22 000 Mitarbeitern und ebenfalls 11 Milliarden Euro Umsatz. Dieser Teilkonzern stellt Kunststoffe, Kautschuk und Lackrohstoffe vor allem für die Automobil- und die Bauindustrie her. Drittgrößter Teilkonzern wird die Bayer CropScience AG sein, die auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes mit mehr als 20 000 Mitarbeitern einem Umsatz von 7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit der Übernahme von Aventis-Aktivitäten seien die Vorbereitungen hier am weitesten fortgeschritten. Viertgrößter Teilkonzern wird dann die neue Bayer Chemicals AG mit 14 500 Mitarbeitern und 4 Milliarden Euro Umsatz. Für diese Spezialchemieaktivitäten seien eine Partnerschaft oder ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Konkurrenten denkbar.

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