Bundesregierung beschließt Forschungsrahmenprogramm Biotechnologie

Bulmahn: "Wir wollen die Biotechnologie an den Bedürfnissen der Menschen orientieren"

25.01.2001
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat am heutigen Mittwoch in Berlin ein neues Programm zur Biotechnologie vorgestellt, mit dem die Bundesregierung den Rahmen für die Förderung der Bio- und Gentechnologie der nächsten fünf Jahre absteckt. "Mit dem Programm werden Innovation und gesellschaftliche Verantwortung zusammengeführt", sagte Bulmahn. Die Möglichkeit, die Grundprinzipien des Lebens zu erforschen und diese Erkenntnisse für die Bekämpfung von Krankheiten, zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Schonung der Umwelt einzusetzen, werde die Bundesregierung voll nutzen. "Wir werden die Biotechnologie deutlich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren." Bulmahn kündigte an, dass für das Biotechnologieprogramm in den nächsten fünf Jahren 1,5 Milliarden Mark an Forschungsgeldern zur Verfügung gestellt werden. Hinzu kommen 350 Millionen Mark für das nationale Genomforschungsnetz aus den UMTS-Mitteln. Bis 2003 würden sich damit die finanziellen Mittel seit 1998 um 123 % erhöht haben. Die Bundesregierung will damit die Herausforderungen der aktuellen Probleme für die Gesundheit des Menschen, den Erhalt der Umwelt und die Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen verstärkt in Angriff nehmen. Bulmahn wies darauf hin, dass es in Deutschland gelungen sei, durch abgestimmte Existenzgründungs- und Forschungsprogramme die Gründung von Biotechnologiefirmen erfolgreich zu unterstützen. Deutschland habe sich bei der Anzahl der Biotechnologieunternehmen im Jahr 2000 in Europa mit 280 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) an die Spitze gestellt. Diese Entwicklung werden wir weiter mit Nachdruck fördern", sagte Bulmahn. Nach einer Studie von Ernst & Young läge die Steigerungsquote bei den Beschäftigungszahlen der start-ups pro Jahr bei 25 %. Ähnliche Steigerungen würden von Experten auch für die kommenden Jahre erwartet. Insgesamt würden in Deutschland rund 300.000 Arbeitsplätze bei den KMU's, in der pharmazeutischen und der chemischen Industrie, aber auch in Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und im Umweltbereich vom biotechnologischen Know-how abhängen. Darüber hinaus kündigte Bundesforschungsministerin Bulmahn an, die Position Deutschlands in der Genomforschung in den kommenden Jahren auf breiter Ebene zu verstärken und die Forschungsstrukturen durch Vernetzung zu optimieren. Bulmahn: "Das Erbgut des Menschen und vieler Modellorganismen ist strukturell weitgehend entschlüsselt. Jetzt geht es darum, die Funktionen zu analysieren, also den Bauplan des Lebens zu lesen und zu verstehen." Eine besonders wichtige Maßnahme werde der Aufbau des nationalen Genomforschungsnetzes "Krankheitsbekämpfung durch Genomforschung" sein, das in den nächsten drei Jahren aus UMTS-Mitteln in Höhe von 350 Millionen Mark gefördert wird. Hier soll ein leistungsstarkes Forschungsnetzwerk gebildet werden, um Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf, Erkrankungen des Nervensystems, Infektions- und umweltbedingte Krankheiten effektiv zu erforschen und zu bekämpfen. Die Analyse des menschlichen Genoms werde nach den Worten Bulmahns einen neuen Erkenntnisschub auslösen und viele Ansatzpunkte für die Bekämpfung von Krankheiten liefern. "Die Möglichkeit, die Lebensprinzipien zu erforschen und dieses Wissen in neue Produkte und Verfahren zum Wohl unserer Gesellschaft und unserer Umwelt umzusetzen, müssen wir vorausschauend und mit Bedacht, aber auch mit Tatkraft nutzen." Die Bundesforschungsministerin Bulmahn stellt in diesem Zusammenhang auch die hohe Bedeutung der Nachwuchswissenschaftlerförderung heraus: "Um dem Fachkräftemangel im Bereich Biotechnologie vorzubeugen, haben wir Vorsorge getroffen. Wir brauchen die Nachwuchsförderung in Deutschland, denn Innovation ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von jungen und erfahrenen Forscherinnen und Forschern. Eine Überalterung der Science-Community und einen Verzicht auf qualifizierten Nachwuchs können wir uns nicht leisten. Mit gezielt

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