Kunststoffpreise im Juni 2009: Standardkunststoffe wiederum teurer, aber Ende des Preisauftriebs in Sicht

Technische Kunststoffe nahezu unverändert, kurzfristig ohne Dynamik

15.07.2009 - Deutschland
Bei schwacher bis leicht belebter Nachfrage und deutlich verteuerten petrochemischen Vorprodukten zeigte sich der Kunststoffmarkt im Juni gespalten. Während sich Standardkunststoffe gegenüber Mai zum Teil spürbar verteuerten, verharrten die Preise der Technischen Kunststoffe unverändert auf Vormonatsniveau, berichtet der Branchendienst „KI – Kunststoff Information“. Die höchste Preissteigerung unter den Standardkunststoffen verzeichnete PVC mit gut 8 Prozent. Für PE-LD, PE-HD, PS und PP wurden im Juni 1 bis 3 Prozent mehr bezahlt als im Mai. PET litt unter Importdruck und gab um gut 4 Prozent nach. Insgesamt haben sich die Preise der Standardkunststoffe seit dem Tiefstand im Januar merklich erholt. Am stärksten verteuert in diesem Zeitraum haben sich PS und PE-LD mit Aufschlägen von gut 20 Prozent, PE-HD notiert rund 10 Prozent teuerer. PVC kostet rund 6 Prozent mehr, PP stieg um 3 Prozent. Der mengengewichtete Preisindex „Plastixx ST“ weist für die Standardkunststoffe insgesamt einen Preisanstieg von 11 Prozent seit Januar aus. Im Juli ist noch mit weiteren Steigerungen zu rechnen, doch danach könnte das Preisniveau wieder sinken. Unter der Annahme von Rohöl-Notierungen unterhalb 60 USD/b und weiterhin verhaltener Nachfrage halten die KI-Experten für August eine Trendwende hin zu rückläufigen Preisen für wahrscheinlich. Bei den höherwertigen Technischen Kunststoffen blieb die Nachfrage auch im Juni schwach, allerdings zeigte sich das Automotive-Segment leicht belebt. Die Preise veränderten sich gegenüber Mai nicht. Im Gegensatz zu den Standardkunststoffen setzten die Technischen Kunststoffe die Talfahrt der Preise auch über Januar 2009 hinaus fort. Der Preisindex „Plastixx TT“ weist für die Technischen Kunststoffe insgesamt einen Preisrückgang in Höhe von gut 7 Prozent für den Zeitraum Januar bis Juni 2009 aus. Der Einfluss der vom Rohöl getriebenen Vorproduktkosten ist in diesem Segment deutlich geringer, gleichzeitig war das Ausmaß des Nachfrageeinbruchs wesentlich größer als bei den Standardkunststoffen. Für den kommenden Monat rechnet man bei KI nicht mit einer Veränderung des derzeitigen Preisniveaus bei Technischen Kunststoffen. „Plastixx" bezeichnet den im Juni 2005 eingeführten Polymerpreisindex der KI – Kunststoff Information. Dieser Index bildet die Preisentwicklung von Kunststoffen in Westeuropa ab. Die Berechnung erfolgt monatlich auf Basis der von KI ermittelten und veröffentlichten Marktpreise für Standard-Thermoplaste und Technische Thermoplaste. Während der Plastixx die wichtigsten thermoplastischen Kunststoffe insgesamt umfasst, spiegelt der Plastixx ST die Preisentwicklung der Standard-Thermoplaste und der Plastixx TT diejenige der Technischen Thermoplaste wider. Die Basis für Plastixx, Plastixx ST und Plastixx TT ist Januar 2002 mit 1.000 Punkten.

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