Henkel schließt 2009 besser ab als erwartet

Nettoverschuldung um 1 Mrd. Euro verringert

02.03.2010 - Deutschland

Im Geschäftsjahr 2009 erzielte Henkel einen Umsatz von 13.573 Mio. Euro. In einem insgesamt schwierigen Marktumfeld lag der Umsatz damit um 3,9 Prozent unter dem des Vorjahres. Organisch, das heißt bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen/Divestments, ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent zurück. Nach einem, bedingt durch die Wirtschaftskrise, deutlichen Umsatzrückgang im ersten Quartal zeigten die Folgequartale eine kontinuierliche Erholung. Dabei war die Geschäftsentwicklung in den drei Unternehmensbereichen sehr unterschiedlich. Während sich die Konsumentengeschäfte Wasch-/Reinigungsmittel und Kosmetik/ Körperpflege mit einem organischen Wachstum von 2,9 Prozent und 3,5 Prozent weiterhin sehr stark entwickelten, ging der Umsatz des Unternehmensbereichs Adhesive Technologies, bedingt durch die weltweit schwierige Situation wichtiger Abnehmerindustrien, organisch um 10,2 Prozent zurück.

Das betriebliche Ergebnis (EBIT) stieg um 38,6 Prozent von 779 Mio. Euro auf 1.080 Mio. Euro. Der Vergleichswert des Vorjahres war durch die Restrukturierungsaufwendungen für das Effizienzsteigerungsprogramm „Global Excellence“ belastet. Bereinigt um einmalige Erträge und Aufwendungen sowie Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 284 Mio. Euro reduzierte sich das betriebliche Ergebnis um 6,6 Prozent von 1.460 Mio. Euro auf 1.364 Mio. Euro. Dieser Rückgang ist auf die rückläufige Entwicklung des Unternehmensbereichs Adhesive Technologies zurückzuführen.

Die Umsatzrendite (EBIT-Marge) betrug 8,0 Prozent, während die bereinigte Umsatzrendite, bedingt durch den Margenrückgang bei Adhesive Technologies, von 10,3 Prozent auf 10,0 Prozent leicht zurückging. Dagegen konnte die bereinigte Umsatzrendite in den Konsumentengeschäften Wasch-/Reinigungsmittel und Kosmetik/Körperpflege auf 12,8 Prozent und 12,9 Prozent erhöht werden.

Das Finanzergebnis fiel auf -195 Mio. Euro. Im Vorjahr war hier noch ein Veräußerungsgewinn in Höhe von 1.042 Mio. Euro aus dem Verkauf der Beteiligung an Ecolab angefallen. Das Zinsergebnis verbesserte sich um 84 Mio. Euro auf -191 Mio. Euro. Durch den gestiegenen Cashflow und den Verzicht auf größere Akquisitionen konnte die Nettoverschuldung gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mrd. Euro auf 2,8 Mrd. Euro reduziert werden. Der Schuldenabbau trug neben dem gesunkenen Zinsniveau wesentlich zum verbesserten Zinsergebnis bei. Die Steuerquote lag mit 29,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Der Jahresüberschuss ging, bedingt durch den Gewinn aus dem Verkauf der Ecolab-Beteiligung im Vorjahr, um 605 Mio. Euro auf 628 Mio. Euro zurück. Nach Abzug von Anteilen anderer Gesellschafter in Höhe von 26 Mio. Euro lag der Jahresüberschuss bei 602 Mio. Euro. Der bereinigte Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter ging um 123 Mio. Euro auf 822 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis je Vorzugsaktie reduzierte sich von 2,83 Euro auf 1,40 Euro. Bereinigt lag es bei 1,91 Euro gegenüber 2,19 Euro im Vorjahr.

Sehr gute Fortschritte konnten auch beim Management des Netto-Umlaufvermögens erzielt werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Verhältnis von Netto-Umlaufvermögen zum Umsatz von 11,7 Prozent auf 7,8 Prozent verbessert. Der Free Cashflow konnte im Vergleich zum Vorjahr von 457 Millionen Euro auf 1.462 Millionen Euro deutlich erhöht werden.

Vorstand, Aufsichtsrat und Gesellschafterausschuss schlagen der Hauptversammlung eine unveränderte Dividende je Vorzugsaktie von 0,53 Euro und je Stammaktie von 0,51 Euro vor.

„Das Jahr 2009 war für Henkel und für die Weltwirtschaft insgesamt ein herausforderndes Jahr. Dennoch haben wir gute Fortschritte gemacht auf dem Weg, unsere Finanzziele 2012 zu erreichen, wie auch das hervorragende Ergebnis im vierten Quartal 2009 verdeutlicht“, erklärt Kasper Rorsted, Vorsitzender des Vorstands von Henkel. „Die Bereiche Wasch-/Reinigungsmittel und Kosmetik/Körperpflege haben ihre Marktpositionen ausgebaut und die Profitabilität weiter erhöht. Unser Adhesive Technologies-Geschäft hat sich im Jahresverlauf von den Folgen der Krise deutlich erholt.“ Rorsted weiter: „In den Ergebnissen spiegeln sich auch unsere Maßnahmen zu Strukturanpassungen und Kostensenkungen wider. Wir haben gezeigt, dass wir auch unter schwierigen Marktbedingungen schnell und entschlossen handeln können. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Ergebnis haben einmal mehr auch unsere starken Marken geleistet. Mit unserer neuen Marke Syoss zum Beispiel ist uns der erfolgreichste Haarpflege-Launch in Europa gelungen. Wir haben die Weichen richtig gestellt und sind zuversichtlich, unsere Ergebnisse im laufenden Jahr spürbar verbessern zu können.“

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