Der globale Markt für Chiraltechnologie

Boom bei Chiraltechnologie durch kräftige Pharma-Nachfrage

05.02.2001
Dem Weltmarkt für Chiraltechnologie steht eine regelrechte Umsatzexplosion bevor: Nach einer neuen Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan soll der Marktwert von heute 6,63 Milliarden US-Dollar (2000) auf 16,03 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 anwachsen. Mit der zunehmenden Komplexität von Molekül-strukturen und Herstellungsverfahren nimmt das In-teresse der chemischen und pharmazeutischen Industrie an der Chiraltechnologie zu. Neue Ver-fahren wie asymmetrische Synthese und Biokata-lyse sorgen für eine steigende Nachfrage nach chiralen Zwischenprodukten. Pharmaindustrie ist Hauptabnehmer Wichtigster Anwendermarkt ist mit 81,2 Prozent des globalen Gesamtumsatzes die Pharmaindust-rie. Dort bieten sich auch die größten Wachs-tumschancen. Die Chiraltechnologie kommt in der Pharmaindustrie deshalb verstärkt zum Einsatz, weil sie sich als effizienteste und kostengünstigste Art erwiesen hat, isomerenreine Substanzen herzu-stellen. Derzeit sind etwa 80 Prozent der in der Entwicklung befindlichen Arzneimittel isomeren-rein, und der Anteil wird in den nächsten Jahren noch weiter steigen: Die gesetzlichen Vorgaben werden strenger, und die Hersteller bemühen sich intensiv darum, die Wirksamkeit ihrer Medikamen-te zu erhöhen. Eine weitere Rolle spielen Wirt-schaftlichkeitsüberlegungen: Isomerenreine Arz-neimittel erfordern einen geringeren Entwick-lungsaufwand und erhalten leichter die Marktzu-lassung von der FDA (US Food and Drug Admi-nistration) oder der EMEA (Europäische Agentur für die Beurteilung von Arzneimitteln). USA führende Region Globaler Marktführer mit 60 Prozent des Gesamt-umsatzes im Jahr 2000 sind die USA. Europa folgt mit 30 Prozent der Umsätze auf Platz zwei. Im Lauf der nächsten Jahre wird in Europa und Asien mit einem Rückgang des Umsatzwachstums gerech-net. Trend zu Outsourcing gibt Wachstumsimpulse Die Chiraltechnologie-Branche ist stark fragmen-tiert. Die einzelnen Unternehmen unterscheiden sich erheblich hinsichtlich der eingesetzten Ver-fahren und der angebotenen Dienstleistungen. Profitieren werden die Firmen vom Trend zum Out-sourcing in der Pharmaindustrie: Große Pharma-hersteller gehen verstärkt dazu über, Teilbereiche von Forschung, Entwicklung und Produktion aus-zulagern. Damit wollen sie die enormen Kosten begrenzen und die eigenen Ressourcen auf die Entwicklung und Vermarktung von Arzneimitteln konzentrieren. Konsolidierung der Branche erwartet Langfristig dürfte es allerdings schwer sein, diese fragmentierte Struktur beizubehalten. Die Studie geht daher davon aus, dass sich der Konsolidie-rungs- und Konzentrationsprozess in der Branche beschleunigen wird. Zahlreiche frühere Technolo-gieunternehmen sind in die Herstellung von Zwi-schenprodukten eingestiegen. Gleichzeitig haben Hersteller von Feinchemikalien kleinere Chiral-technologie-Unternehmen übernommen, um ihre technologischen Fähigkeiten auszuweiten. Ge-meinsam mit Pharmaunternehmen werden sie den Markt zunehmend dominieren. Die Studie "An Assessment Of The Global Chiral Technology Market" (Report 3835) ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartner Stefan Gerhardt, Tel. 069-235057, Fax 069-234566

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