Forscher nutzen Nano-Partikel für hochpräzise Medikamente
Andreas Zimmer, Uni Graz
Nanopartikel entstehen entweder eigenständig durch Verbindungen von zumeist Biopolymeren oder lassen sich in aufwändigen Prozessanlagen herstellen. Eigens generierte Teilchen werden mit speziellen Eigenschaften ausgestattet, über die sie normalerweise nicht verfügen. "Auf diese Art können neue therapeutische Effekte erzielt werden, wie etwa die Überlistung der Blut-Hirn-Schranke", erzählt Zimmer. "Jedes Gehirn verfügt über sehr dichte Blutgefäße, die das Eindringen von Schadstoffen weitgehend verhindern, gleichzeitig aber auch Medikamente zur Behandlung von Tumoren abweisen", erklärt der Wissenschafter. "An einem künstlichen Modell der Blut-Hirn-Schranke, das an der Medizinischen Universität Graz entwickelt wurde, ist es uns gelungen, diese Schranke mit Hilfe von Nanotechnik für Arzneimittel durchlässiger zu machen", sagt der Forscher.
Die entwickelten Methoden sollen nicht auf die Grundlagenforschung beschränkt bleiben. Vielmehr wird eine aktive Einbindung der Industrie angestrebt. Die Uni Graz beteiligt sich an Kompetenzzentren, wie dem Grazer Research Center Pharmaceutical Engineering, und Netzwerken, wie dem österreichischen BioNanoNet und dem Human Technology Styria Cluster. Davon profitieren besonders lokal ansässige Firmen, mit denen die Wissenschafter eng zusammenarbeiten. "Die österreichische 'NANO Initiative', in die unsere Forschungen eingebettet sind, stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dar und schafft neue Arbeitsplätze im Umfeld der Universitäten", bestätigt Zimmer.
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