ChemCar-Pokal 2021 des VDI geht an die RWTH Aachen

Innovativer Antrieb und verblüffender Stoppmechanismus

11.10.2021 - Deutschland

Den ersten Platz beim diesjährigen ChemCar-Wettbewerb sicherte sich das Team „Spring O2’clock“ der RWTH Aachen mit dem Spitznamen „Wheely“, gefolgt von Team "Spectronics“ der Universität Surabaya, Indonesien, und pHantasticCar aus Dortmund auf den Plätzen zwei und drei.

Lukas Hirschwald

Das Sieger-Team Spring O2'clock der RWTH Aachen

Zum 16. Mal hatten die Veranstalter – die kreativen jungen Verfahrensingenieuren (kjVIs) der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) – Studierende aufgerufen, kleine Fahrzeuge zu bauen, die für Antrieb und Steuerung ausschließlich (bio-)chemische Reaktionen nutzen.  

Innovativer Antrieb und verblüffender Stoppmechanismus

Die Herausforderung des Wettbewerbs war, ein ChemCar zu entwerfen und am Wettbewerbstag die ausgeloste Strecke von 11,5 Metern mit einem Zusatzgewicht von 10 Prozent möglichst punktgenau zu erreichen. Das Team der RWTH Aachen überzeugte die Jury mit einem innovativen Antriebskonzept und einem verblüffenden Stoppmechanismus. So wird die Reaktion von Wasserstoffperoxid und Kaliumjodid für den Antrieb genutzt, die Stoppreaktion wird durch einen Kristallisationsprozess ausgelöst, der das 30 Kilogramm schwere ChemCar anhebt, sodass die Hinterräder in die Luft ragen, was ihm den Spitzname „Wheely“ verleiht. Darüber hinaus beindruckte das Team die Sicherheitsexperten der Firma INBUREX mit seinem Sicherheitskonzept, das erneut besonders hoch bewertet wurde, weil die sichere Durchführung des Wettbewerbs diesmal in der Verantwortung der Sicherheitsbeauftragten der teilnehmenden Universtäten lag. Normalerweise sind zwei Feuerwehrleute, zwei Sanitäter und zwei Explosionsexperten beim Wettbewerb vor Ort. 

Viele Sonderpunkte für Präzision und Wiederholbarkeit

Auch die teilnehmenden Teams Universitas Negeri Semarang Indonesia, Amirkabir Iran, Uni Ulm und Bandung Indonesia überzeugten mit Rennleistung und Konzepten: Noch nie wurden so viele Sonderpunkte für Präzision und Wiederholbarkeit vergeben. Möglichweise lag dies am Heimvorteil, den jedes Team für sich nutzen konnte, denn coronabedingt fand der Wettbewerb erneut digital und dezentral statt.

Der Wettbewerb fand online im Rahmen des 13th European Congress of Chemical Engineering and 6th European Congress of Applied Biotechnology (ECCE/ECAB) statt. Engagement, Aufregung und Emotionen der sieben Teams aus Deutschland, Indonesien und Iran waren auch im digitalen Format zu spüren, insbesondere weil Konzeption und Bau der ChemCars durch den immer noch eingeschränkten Laborbetrieb für alle Beteiligten eine große Herausforderung war. Das Preisgeld wurde gerecht unter allen sieben teilnehmenden Teams aufgeteilt. Das Gewinnerteam Aachen darf sich zusätzlich über den ChemCar-Pokal als Trophäe freuen.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Revolutioniert künstliche Intelligenz die Chemie?