Dupont richtet sich mit Milliardenzukauf neu aus

Ausblick gesenkt

03.11.2021 - USA

(dpa-AFX) Der US-Spezialchemiekonzern DuPont de Nemours will sein Geschäft neu ausrichten. Dupont plant laut einer Mitteilung vom Dienstag, den Spezialisten für Elektronikmaterialien Rogers Corporation für 5,2 Milliarden US-Dollar (4,5 Mrd Euro) zu übernehmen. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Die Kartellbehörden und die Rogers-Aktionäre müssen noch zustimmen. Zudem werde der Konzern einen großen Teil seiner auf Materialien für die Autoindustrie spezialisierte Einheit (Mobility & Materials) veräußern, hieß es weiter. Das "Wall Street Journal" hatte zuvor darüber berichtet.

"In Zukunft wird sich unser Portfolio auf die Kernbereiche Elektronik, Wasser, Schutz, industrielle Technologien und auf die nächste Generation der Automobilindustrie konzentrieren", sagte Unternehmenschef Ed Breen laut Mitteilung. Dadurch würden sich Umsatzwachstum, die operative Marge (Ebitda) und Ertragsstabilität deutlich verbessern. Dupont könne sich dann in eine Reihe mit den besten Unternehmen der Branche stellen.

Der Bereich Elektronik und Industrie, der mit Rogers zusammengelegt werden soll, machte im vergangenen Quartal etwa ein Drittel des Umsatzes aus. Der Bereich Mobilität und Werkstoffe trägt ebenfalls fast ein Drittel zu den Konzernerlösen bei.

Derweil reduzierte das Unternehmen vor allem wegen des Halbleitermangels in der Autobranche die Ziele für das Gesamtjahr. Für 2021 rechnet Dupont nun mit einem Umsatz von 16,34 bis 16,40 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte das Unternehmen Erlöse in Höhe 16,45 bis 16,55 Milliarden auf dem Zettel.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) soll von 3,4 Milliarden Dollar im Vorjahr auf nun 4,14 bis 4,17 Milliarden Dollar steigen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie peilt der Konzern 4,18 bis 4,22 Dollar an. Beide Ergebnisgrößen dürften damit etwas niedriger ausfallen als zuletzt geplant.

In den Monaten Juli bis September kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf knapp 4,3 Milliarden Dollar. Dabei hätten alle drei Sparten prozentual zweistellig zugelegt, hieß es. Gegenwind gab es jedoch von gestiegenen Rohstoff- und Logistikkosten sowie von Lieferengpässen bei wichtigen Rohstoffen. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn in Höhe von 391 Millionen Dollar hängen, nachdem im vergangenen Jahr ein Verlust angefallen war. Im fortgeführten Geschäft betrug der Gewinn 433 Millionen Dollar nach 86 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Vor allem die Schwäche in der Autoindustrie hatte dem Konzern im Corona-Jahr 2020 zugesetzt. Der Konzern, der am 1. Juni 2019 von dem im Jahr 2017 fusionierten Chemiekonzern DowDupont abgespalten wurde, hatte allerdings bereits vor der Pandemie einen Umbau eingeläutet. Auf die Corona-Belastungen hatte das Management 2020 mit einer Verschärfung des Sparprogramms reagiert.

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