VCI zeichnet Preisträger des Responsible-Care-Wettbewerbs aus

Preise für den nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Energie an sechs Chemie- und Pharmaunternehmen vergeben

12.09.2023

Freiwillig mehr tun, als Gesetze und Vorschriften vorschreiben: Das dokumentiert die Chemie mit ihrer weltweit einzigartigen Initiative Responsible Care. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat nun Preise für den nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Energie an sechs Chemie- und Pharmaunternehmen für ihr beispielgebendes Engagement vergeben. Eine unabhängige Jury kürte die Evonik-Standorte Herne und Rheinfelden zu Siegern des Wettbewerbs. Die Plätze 2 und 3 gingen an CHT Germany (Oyten) und Roche Diagnostics (Penzberg). Das Unternehmen Rudolf aus Geretsried erhielt den Mittelstandspreis, die BASF Lampertheim den Digitalisierungspreis.

© VCI/ Hans F. Daniel

Die Preisträger von links nach rechts: Thomas Zwerger, Roche Diagnostics, Penzberg (Platz 3), Dr. Rainer Stahl, Evonik, Herne (Platz 1), Ulrike Zimmer VCI, Bereichsleiterin Wissenschaft, Technik und Umwelt, Hermann Becker, Evonik, Rheinfelden (Platz 1), Dr. Clemens Schwörer, CHT Germany, Oyten;(Platz 2), und Stefan Höser, BASF Lampertheim (Digitalisierungspreis)

Ulrike Zimmer, VCI-Bereichsleiterin Wissenschaft, Technik und Umwelt, sagte anlässlich der Preisverleihung: „Unsere Siegerunternehmen zeigen, wie Energiesparen heute geht. Ihre Projekte des Responsible-Care-Wettbewerbs 2023 sind herausragende Vorbilder, wie kreativ und innovativ die Unternehmen dieses Ziel erreichen wollen.“

Seit Jahrzehnten arbeitet die chemisch-pharmazeutische Industrie mit ehrgeizigen Programmen wie Responsible Care daran, ihren Energieverbrauch zu senken. Zimmer: „Unsere Branche ist bereit für die Energiewende und die Transformation zur Klimaneutralität. Gleichzeitig ist sie als Lösungsindustrie unverzichtbar für eine klimaneutrale Wirtschaft. Umso wichtiger ist, dass die chemisch-pharmazeutische Industrie auch künftig in Deutschland produzieren kann – und zwar unter wettbewerbsfähigen Standortbedingungen. Dazu gehört auch ein wettbewerbsfähiger Industriestrompreis.“

Platz 1 wurde in diesem Jahr gleich zweimal an Evonik vergeben: zum einen an den Standort in Rheinfelden (Baden-Württemberg) für das Projekt „Abwärmenutzung als weiterer Grundbaustein zur Entwicklung eines regionalen Nahwärmeverbundnetzes“. Zum anderen an den Standort in Herne (Nordrhein-Westfalen) für das Projekt „TORTE – Technische Optionen zur Rückgewinnung thermischer Energie“. Beide Standorte des Spezialchemieunternehmens verfolgen das gleiche Ziel: überschüssige Energie nicht ungenutzt lassen, sondern der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Städtische Wärmeversorgung kann so über industrielle Abwärme erfolgen – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Das Abwärmeprojekt ist ein weiteres Modul von Evonik in Rheinfelden, das den Ausbau des Nahwärmeverbunds fördert. In Herne ist das Projekt „TORTE“ zudem Kernbestandteil eines ganzheitlichen Konzepts zur grünen Transformation eines Chemiestandorts.

Die CHT Germany aus Oyten belegte mit ihrem „Drei-Wege-Plan zur Energieeinsparung: Standardisierung, Automatisierung und Optimierung“ Platz 2. Mit diesem Plan konnte der prozessgetriebene Energieverbrauch in Oyten bereits um zehn Prozent reduziert werden – die anderen Standorte sollen nun folgen.

Platz 3 erreichte in diesem Jahr die Roche Diagnostics aus dem bayerischen Penzberg – und zwar für das Projekt „COHP-Niedertemperatur-Warmwasser-System Penzberg“. Ziel von Roche ist es, die Wärmeversorgung CO2-frei und ohne fossile Energieträger zu ermöglichen. Umbaumaßnahmen sorgen dafür, dass nicht nur große Mengen an Energie eingespart werden, auch der Wasserverbrauch wird gedrosselt.

Auch der Mittelstandspreis ging dieses Jahr nach Bayern. Mit dem Projekt „Hochleistungs-Energiepfähle zur energieeffizienten Bereitstellung von Kühlwasser“ entscheidet das Unternehmen Rudolf aus Geretsried den Wettbewerb für sich. Durch die Nutzung der oberflächennahen Geothermie zur Kühlung werden rund 93 Prozent Energie eingespart.

Den Digitalisierungspreis gewann die BASF Lampertheim für das Projekt „Nachhaltiger Umgang mit Erdgas in der Energiekrise“. Die Entwicklung eines Dashboards ermöglichte es, Wirtschaftlichkeit, CO2-Bilanz und Gasverbrauch verschiedener Produktionsszenarien zu visualisieren und mittels Künstlicher Intelligenz vorherzusagen. Mit dieser Hilfe konnte nicht nur die Produktion während der Gasknappheit aufrechterhalten werden, es wurden auch insgesamt 10 Millionen Kubikmeter Erdgas für die Gesellschaft eingespart. Dieses Prognose-Tool war eine wichtige Reaktion auf die Krisensituation und kann auch in Zukunft beim Sparen und Erreichen der CO2-Reduktionsziele helfen.

Die Bundesjury begeisterte sich an der Vielfalt und Kreativität der eingereichten Projekte. Unabhängig von der Unternehmens­größe und vom Anlass: Die Projekte leisteten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Es seien inspirierende Beispiele, wie Unternehmen Responsible Care im Betriebsalltag umsetzen.

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