Von Emissionen zu Lösungen
CO2-basierter Graphit, Kunststoffe und Methanol gewinnen beim Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2025“
UP Catalyst, Far Eastern New Century Corporation und Oxylus Energy wurden beim „Best CO2 Utilisation 2025“ Innovationspreis ausgezeichnet, weil sie Kohlenstoffemissionen in leistungsstarke Batteriematerialien, nachhaltige Kunststoffe für Schuhe und Textilien sowie Methanol-Kraftstoff umwandeln – und damit bedeutende Fortschritte auf dem Weg in eine Zukunft mit erneuerbarem Kohlenstoff erzielen.
Die Vergabe des Innovationspreises war der Höhepunkt der CO2-based Fuels and Chemicals Conference 2025, die sowohl in Köln als auch online stattfand. Die Konferenz gilt als eine der wichtigsten internationalen Treffen der Carbon Capture and Utilisation (CCU) und Power-to-X Branche und präsentierte in ihrer 13. Ausgabe wegweisende Entwicklungen in diesem dynamischen Innovationsfeld. Insgesamt 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 45 Rednerinnen und Redner aus der ganzen Welt teil.
Sechs Finalistinnen und Finalisten stellten ihre wegweisenden CCU-Technologien einem breiten internationalen CCU-Fachpublikum vor. Die drei Gewinner des „Best CO₂ Utilisation 2025“ Innovationspreises wurden anschließend von den Teilnehmenden im Rahmen einer Live-Abstimmung gewählt.
Die prämierten Innovationen – darunter Batterie-Graphit auf CO2-Basis, nicht-isocyanathaltige Polyurethane (NIPU) sowie die Produktion von CO₂-negativem Methanol – markieren wichtige Schritte zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen.
Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2025“ geht an UP Catalyst
Der renommierte Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2025“ wurde an das estnische Unternehmen UP Catalyst vergeben. Die Auszeichnung würdigt die Entwicklung von Batterie-Graphit, der aus CO2-Emissionen gewonnen wird.
UP Catalyst hat ein Verfahren entwickelt, das sogenannte Molten Salt CO2 Capture and Electrochemical Conversion (MSCC-EC)-Technologie einsetzt, um CO2-Emissionen in langlebige Kohlenstoffmaterialien wie Graphit und Kohlenstoffnanoröhren (CNTs) umzuwandeln. Die Methode zeichnet sich durch den geringsten Energieverbrauch pro Tonne produzierten Graphits aus.
Das innovative Verfahren ermöglicht die kontinuierliche Herstellung von Kohlenstoffmaterialien bei Temperaturen zwischen 500 und 750 °C – deutlich niedriger als die 2.800 °C, die für die herkömmliche Graphitsynthese benötigt werden. Dadurch verbraucht die Technologie etwa die Hälfte der Energie, die für die Produktion von herkömmlichem, synthetischen Graphit erforderlich ist, und sogar bis zu 20-mal weniger Energie für die Herstellung von CNTs.
Die Far Eastern New Century Corporation erhält den zweiten Preis für ihre innovative FENC® TopGreen® CO2-basierte NIPU-Technologie. Das auf Taiwan ansässige Unternehmen entwickelte das weltweit erste nicht-isocyanathaltige Polyurethan (NIPU), das aus CO₂ gewonnen wird und hochleistungsfähige elastomere Materialien ermöglicht.
Im Gegensatz zu konventionellen, thermoplastischen Polyurethanen (TPUs), die auf gesundheitsgefährdende Stoffe wie Phosgen und Isocyanate angewiesen sind, bietet diese patentierte NIPU-Technologie eine sicherere und nachhaltigere Alternative. Sie eignet sich besonders für Anwendungen wie wasserdichte und atmungsaktive Membranen, Schuh-Obermaterialien und -Zwischensohlen, elastische Fasern sowie für Synthetikleder.
Durch die Nutzung der von der Far Eastern Group entwickelten CO2-Abscheidungstechnologie wird das Treibhausgas in chemische Verbindungen mit einem CO2-Gehalt von über 50 Prozent umgewandelt. Diese werden anschließend in modernen Polymerproduktionsprozessen eingesetzt, um CO2-basierte NIPU-Elastomere im industriellen Maßstab herzustellen und so CO2 dauerhaft zu binden. Im Vergleich zur herkömmlichen TPU-Produktion ermöglicht diese Innovation eine Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 58 % – bei gleichbleibend hoher Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit.
Das US-amerikanische Unternehmen Oxylus Energy wurde mit dem dritten Preis für seine innovative elektrochemische Methode zur Herstellung von grünem Methanol ausgezeichnet. Das Unternehmen nutzt seinen sogenannten Methanol Producing Electrolyser, um industrielle CO2-Emissionen mithilfe ausschließlich erneuerbarer Energie und Wasser direkt in nachhaltiges Methanol umzuwandeln.
Diese zukunftsweisende Technologie ermöglicht die Produktion von CO2-neutralem und sogar CO2-negativem Methanol zu Kosten, die mit fossilem Methanol konkurrieren können. Indem sie CO2-Emissionen in ein flüssiges Produkt umwandelt, trägt das Verfahren nicht nur unmittelbar zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse bei, sondern bietet auch eine wirtschaftlich tragfähige Lösung, um schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie die Luftfahrt, die Schifffahrt und die chemische Industrie zu defossilisieren. Zusammen sind diese Sektoren für rund 11 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
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