Merck zeichnet Alán Aspuru-Guzik mit dem Heinrich-Emanuel-Merck-Preis für Computational Science aus

Chemiker gewinnt renommierten, mit 15.000 € dotierten Wissenschaftspreis

01.07.2025
C. Osorio

Alán Aspuru-Guzik

Merck gab bekannt, dass der Heinrich-Emanuel-Merck-Preis an Alán Aspuru-Guzik (48), Professor für Chemie und Informatik an der Universität Toronto, Kanada, in Anerkennung seiner bahnbrechenden Innovationen in Computational Science verliehen wurde.

Die Preisverleihung, die im Stadttheater Lindau in Verbindung mit der Lindauer Nobelpreisträgertagung stattfand, unterstrich die entscheidende Rolle von Computational Science bei der Förderung transformativer Forschung und der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie.

„Meine Forschungsinteressen liegen in Bereichen, die das Potenzial haben, die Chemiewissenschaften zu revolutionieren. Wir haben Pionierarbeit zu Algorithmen für Quantencomputer der nahen Zukunft sowie zu künstlicher Intelligenz und Robotik für neue Materialien geleistet. In letzter Zeit haben wir uns stark auf KI-Agenten konzentriert, die wissenschaftlich arbeiten“, erläuterte Aspuru-Guzik bei der Preisverleihung in Lindau. „Die Auszeichnung mit dem Heinrich-Emanuel-Merck-Preis zeigt, was für eine außergewöhnlich talentierte, motivierte und interdisziplinär arbeitende Forschungsgruppe des Matter Lab wir an der Universität Toronto aufgebaut haben.“

„Heute feiern wir nicht nur individuelle Errungenschaften, sondern auch das gemeinsame Engagement für die Beschleunigung wissenschaftlicher Entdeckungen – wir treiben Durchbrüche voran, die Leben verändern und die Innovationsgrenzen komplett verschieben“, sagte Laura Matz, Chief Science and Technology Officer von Merck, in ihrer Laudatio.

Aspuru-Guzik wurde für seine Arbeit als führender Forscher an der Schnittstelle von Quanteninformation, Quantencomputing, künstlicher Intelligenz, Automatisierung und Chemie ausgezeichnet. Der Preis würdigt auch sein Engagement für die Beschleunigung wissenschaftlicher Entdeckungen und die Suche nach neuartigen Materialien. Seine Arbeit umfasst die Nutzung von generativem maschinellem Lernen zur Optimierung von Wellenfunktionen für Quantensimulationen. Darüber hinaus hat er einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung autonomer Labore (Self-Driving Laboratories, SDLs) geleistet, die KI und Automatisierung nutzen; unter anderem hat er hierfür erfolgreich äußerst leistungsstarke organische Laser identifiziert.

Die innovative Arbeit im Labor von Aspuru-Guzik umfasst auch die Integration von Quantenkomponenten in Pipelines zur Medikamentenforschung und zeigt das Potenzial hybrider Quanten-Klassik-Systeme bei der Entwicklung vielversprechender neuer Arzneimittel. Mit diesen Bemühungen leistet das Team von Aspuru-Guzik einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Materialwissenschaften und der Chemie.

Der Preisträger ist auch CIFAR AI Chair am Vector Institute in Toronto, Direktor des Acceleration Consortium an der Universität Toronto und Senior Director of Quantum Chemistry bei NVIDIA.

Der Heinrich-Emanuel-Merck-Preis ehrt nicht nur individuelle Leistungen, sondern dient auch als Katalysator für zukünftige Innovationen und Kooperationen im Bereich von Computational Science. Der mit 15.000 € dotierte Preis für Analytik zeichnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die sich mit neuen Methoden in der chemischen Analyse und ihrer Weiterentwicklung in Anwendungen z. B. in den Bereichen Bereiche Life Science, Umweltschutz und Biowissenschaften. Seit 2025 hat sich der Fokus der Auszeichnung hin zur Anerkennung von Innovationen in Computational Science verschoben, um die transformative Wirkung dieses Forschungsgebiets herauszustellen.

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