Helmholtz-Ausgründung gewinnt Hightech Award CyberOne

15.06.2010 - Deutschland

Eine Ausgründung aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat den wichtigsten baden-württembergischen Businessplan-Wettbewerb gewonnen und dort den CyberOne Hightech Award entgegengenommen. Zusätzlich wurde die IONYS AG mit dem Sonderpreis der Deutschen Börse ausgezeichnet. Die Firma entwickelt und vermarktet chemische Produkte, die die Lebensdauer von Bauwerken erheblich verlängern.

Die IONYS AG wurde 2008 durch Forscher um Prof. Dr. Andreas Gerdes gegründet, um Ergebnisse des Instituts für Funktionelle Grenzflächen (IFG) des KIT und der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HSKA) in marktfähige Produkte umzusetzen. Dabei wurde die Ausgründung in der Startphase durch den Helmholtz-Enterprise-Fonds gefördert, den die Helmholtz-Gemeinschaft mit Mitteln aus dem Pakt für Forschung und Innovation eingerichtet hat. Neben dem Management-Partner engage AG haben sich sowohl das KIT als auch die HSKA an der IONYS AG beteiligt und so die Stärken von öffentlicher Forschung und Unternehmertum mit eingebracht. Der gemeinsam errungene Erfolg gibt ihnen recht: Nun hat das junge Unternehmen im Businessplan-Wettbewerb CyberOne den ersten Platz errungen und noch dazu den Sonderpreis der Deutschen Börse erhalten.

Die IONYS AG entwickelt und vermarktet Hochleistungswerkstoffe, die Objekte der öffentlichen Infrastruktur aus Beton wie Autobahnbrücken vor Verwitterung schützen. Denn Schadstoffe in der Luft oder im Regen, Streusalz und Temperaturunterschiede können dem Beton so stark zusetzen, dass schon nach zehn Jahren eine grundlegende Instandsetzung notwendig ist. Mit den bauchemische Produkten der IONYS AG gibt es eine Alternative zur teuren Komplettsanierung: Das Kernprodukt des Karlsruher Start-ups ist ein Hydrophobierungsgel. Es wird auf Betonoberflächen aufgebracht und schützt Bauwerke vor Feuchtigkeit und Korrosion. Eine Oberflächenbehandlung mit dem IONYS-Gel kostet nur einen Bruchteil dessen, was eine Instandsetzung verschlingen würde. Besonders Kommunen sind deshalb an Präventionsmaßnahmen für ihre öffentlichen Bauwerke interessiert. „Der Trend geht weg von den reinen Erstellungskosten, hin zu Lebenszykluskosten“, erklärt Professor Gerdes, wissenschaftlicher Leiter des Unternehmens.

Derzeit arbeitet das Team um Gerdes an der Markteinführung des Hydrophobierungsgels. Ende 2010 wird es verfügbar sein. Weitere bauchemische Produkte, darunter ein Spezialmörtel mit Verwendung von funktionalisierten Polymerfasern, sollen in den nächsten Jahren folgen.

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