Der durch die globale Wirtschaftskrise im Jahr 2009 stark angeschlagene europäische Markt für Polymer-Blends und Polymer-
Legierungen befindet sich inzwischen wieder im Aufschwung, und dies hauptsächlich dank des hohen Wachstumspotenzials in Osteuropa, speziell im Bereich von
Elektronikanwendungen. Es sind hierbei vor allem die Bereiche Elektronikgehäuse und computerbezogene Anwendungen, in denen sich die stärkste Entwicklung für Polymer-Blends und speziell für
Polycarbonat-Blends abzeichnet. Aber auch biobasierte Polymer-Blends sind aufgrund der weltweit eskalierenden Umweltproblematiken durchaus auf Erfolgskurs.
Laut einer neuen Studie der Unternehmensberatung
Frost & Sullivan dürften die Umsätze im europäischen Markt für Polymer-Blends und Polymer-
Legierungen von 346 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 453 Millionen Euro im Jahr 2016 ansteigen. Die in dieser Studie erfassten Anwendungsbereiche sind: Transportwesen,
Elektronik,
Konsumgüter, Bau- und Industrieanwendungen.
“Die Branche für Elektronikgehäuse, einschließlich der für Gehäuse für IT-bezogene Produkte wie PCs und Laptops, dürften die vorrangigen Wachstumstreiber für den europäischen Markt für Polymer-Blends und -Legierungen sein. Denn globale Hersteller von Elektronik- und IT-Produkten verlagern ihre Produktionsstätten immer mehr nach Osteuropa, da dort bessere Standards zur
Qualitätssicherung bestehen als in Asien,” erläutert
Research Analyst Aniruddh Menon von
Frost & Sullivan.
Das Potenzial für Wachstum haben ebenfalls bio-basierte Polymer-Blends. Die Unternehmen in diesem Markt erweitern das Produktprogramm rasch von Kunststofftüten und Verpackungsmaterial auf Hochleistungs-anwendungen, den wichtigsten Antriebskräften bei der Ersetzung von technischen
Kunststoffen und Rohkunstoffen durch bio-basierte oder biologisch abbaubare
Kunststoffe.
Blend-Hersteller müssen jedoch neue Anwendungsbereiche für Polymer-Blends erschließen. Polymer-Blends sind aufgrund der höheren Verarbeitungskosten teurer als Basispolymere. Wenn Unternehmen ihre Budgets kürzen, greifen sie dafür auf modifizierte Basispolymere zurück, wie langes glasfaserverstärkte Polypropylen oder ABS, und das vor allem in volumenstarken Anwendungen wie im Automotive-Bereich. Diese
Polymere bieten ähnliche Leistungsmerkmale wie Polymer-Blends. Es ist daher notwendig, Nischenanwendungen zu finden, in denen Polymer-Blends nicht durch Basispolymere ersetzt werden können. Zusätzlich verschärft die wachsende Präsenz asiatischer Anbieter von Polymer-Blends in Osteuropa den Wettbewerb, und es wird dadurch für europäische Hersteller zusehends schwieriger, ihren Marktanteil auszuweiten.
„Obwohl im aktuellen Marktszenario für Hersteller von Polymer-Blends nicht mit Wachstum zu rechnen ist, dürfte die Nachfrage nach 2012 wieder ansteigen, sobald die Hersteller der Automotive- und Elektronikbranche ihre Budgets gegenüber dem Zeitraum 2008-2010 zu erweitern beginnen. Dies wird dazu führen, dass einige Hersteller trotz der höheren Preise auf Polymer-Blends setzen werden, da diese bessere Werkstoffeigenschaften aufweisen, als Basispolymere“, erklärt Menon.
Bis dahin sollten Hersteller von Polymer-Blends eng mit den Kunden zusammenarbeiten, um alternative Anwendungsmöglichkeiten für Polymer-Blends ausfindig zu machen. Eine viel versprechende Investition für Unternehmen stellen zum Beispiel bio-basierte Polymer-Blends dar, da durch das steigende Umweltbewusstsein und entsprechende staatliche Vorschriften die Nachfrage nach umweltverträglichen Produkten, die in technischen Anwendungen eingesetzt werden können, stark vorangetrieben wird.
Die Studie European Polymer Blends and Alloys Markets ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms
chemicals & Materials, das außerdem
Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst: Global Bio-based Plastics Market, Global Markets for Plastics in Passenger Vehicles, und European Market for Materials for Energy-efficient Buildings. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über
Marktchancen und Branchentrends.