Wacker schließt Produktion von Halbleiterwafern in Japan

12.12.2011 - Japan

Siltronic, die Halbleitertochter der Wacker Chemie AG, will ihre Produktionskapazitäten für 200-mm-Wafer straffen und plant aus diesem Grund, ihren japanischen Produktionsstandort Hikari zur Mitte des Jahres 2012 zu schließen. Die Produktionsvolumina des Werks Hikari sollen auf die bestehenden Siltronic-Standorte für 200-Millimeter-Wafer in Singapur und Portland (Oregon, USA) übertragen werden und dort auf diese Weise die Auslastung optimieren. Im Zusammenhang mit der beabsichtigten Werksschließung fallen Aufwendungen von voraussichtlich etwa 70 Mio. € an, von denen rund 45 Mio. € liquiditätswirksam sind. Diese Aufwendungen waren in der bisherigen Prognose des Wacker-Konzerns zum Ergebnis des Geschäftsjahres 2011, die ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres in Aussicht stellte, nicht enthalten. Siltronic produziert am Standort Hikari Wafer für die Halbleiterindustrie sowie Siliciumeinkristalle und beschäftigt dort derzeit rund 500 Mitarbeiter. Um ihre japanischen Kunden optimal betreuen zu können, wird Siltronic auch in Zukunft in Japan mit einer eigenen Vertriebsorganisation und Anwendungstechnik vertreten sein.

Mit der Schließung des Standortes Hikari setzt Siltronic ihre bereits erfolgreich durchgeführten Strukturverbesserungen weiter fort und passt ihre Kapazitäten der Marktnachfrage an. Im Rahmen der vor zwei Jahren festgelegten Leitstandort-Strategie nutzt Siltronic die Möglichkeit, die Herstellung von Siliciumwafern nach einzelnen Durchmessern auf einzelne Standorte zu konzentrieren, um auf Marktveränderungen flexibel reagieren zu können. Mit der Schließung von Hikari optimiert Siltronic die Auslastung ihrer Produktionsanlagen für 200-Millimeter-Wafer, erreicht eine höhere Fixkostenabdeckung bei der Herstellung von Scheiben dieses Durchmessers, erzielt Skaleneffekte und verbessert dadurch nachhaltig ihre Kostenposition.

„Unser Ziel ist es, die Werksschließung so sozialverträglich wie möglich umzusetzen“, sagte Dr. Christoph von Plotho, Vorstandsvorsitzender von Siltronic. So sei unter anderem geplant, den Mitarbeitern Abfindungsregelungen anzubieten und sie bei der Suche nach einem Arbeitsplatz bei anderen Arbeitgebern zu unterstützen. „Gleichzeitig arbeiten wir mit hoher Priorität daran, die Ergebnisverbesserungen aus dieser Maßnahme so schnell wie möglich wirksam werden zu lassen“, so von Plotho weiter.

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