Bayer setzt sich ambitionierte Ziele für das Jahr 2014
„Im Gesundheitsgeschäft stimmt mich vor allem die gute Entwicklungspipeline bei Pharma optimistisch“, sagte Dekkers. Im Dezember 2011 hatte Bayer die Umsatzerwartungen für einige Pharma-Produkte und Entwicklungskandidaten angehoben. „Insgesamt sehen wir vier Medikamente in der fortgeschrittenen Entwicklung, die das Potenzial zum Blockbuster haben. Das bedeutet, dass jedes dieser Produkte einen Spitzenumsatz von einer Milliarde Euro pro Jahr und mehr erwirtschaften kann“, so Dekkers. Hierzu zählen der Gerinnungshemmer Xarelto™, das Augenmedikament VEGF Trap-Eye sowie die Krebsmittel Alpharadin und Regorafenib. Allein für Xarelto™ rechnet Bayer mit einem Spitzenumsatzpotenzial von über 2 Milliarden Euro.
„Unser Ziel ist es, die fortgeschrittenen Produkte aus unserer Pharma-Pipeline erfolgreich zu vermarkten und unsere Geschäftschancen in den Wachstumsmärkten zu nutzen“, führte Dekkers aus. Auf diese Weise solle der Umsatz im Pharma-Geschäft von 9,9 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf ca. 11,5 Milliarden Euro im Jahr 2014 gesteigert werden. Allein in den Wachstumsmärkten – Asien (ohne Japan), Lateinamerika, Osteuropa, Afrika und Nahost – soll das währungsbereinigte Umsatzplus bei Pharma bis 2014 pro Jahr insgesamt im hohen einstelligen bis niedrig zweistelligen Prozentbereich liegen.
Das Segment Consumer Health, zu dem die Geschäfte mit rezeptfreien Arzneimitteln (OTC), Tierarzneimitteln und die Division Medical Care gehören, soll seinen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro (2011) auf ca. 8,5 Milliarden Euro im Jahr 2014 erhöhen. „Im OTC-Geschäft streben wir danach, die Position des Weltmarktführers einzunehmen“, sagte Dekkers.
Insgesamt will Bayer HealthCare im Jahr 2014 einen Umsatz von rund 20 Milliarden Euro erreichen – gegenüber 17,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Die bereinigte EBITDA-Marge – bezogen auf das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – will der Teilkonzern von 27,4 Prozent (2011) auf mindestens 28 Prozent verbessern. Dabei soll die Marge bei Pharma auf über 30 (2011: 29,9) Prozent und bei Consumer Health auf etwa 25 (2011: 24) Prozent steigen.
Zuversichtlich zeigte sich Dekkers auch für das CropScience-Geschäft: „Im Pflanzenschutz und in der Saatguttechnologie verfügt Bayer ebenfalls über eine gut gefüllte Entwicklungspipeline mit vielversprechenden Projekten. Mit neuen Crop-Protection-Produkten, die wir seit 2006 auf den Markt gebracht haben, wollen wir im Jahr 2014 einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro erzielen.“ Als Beispiele für die vielversprechenden Neuentwicklungen in diesem Bereich nannte Dekkers die Fungizide Xpro™ und Luna™.
Haupt-Wachstumstreiber für CropScience ist das auf Saatgut und Pflanzeneigenschaften spezialisierte BioScience-Geschäft. Hier strebt das Unternehmen bis 2014 – analog zu den vergangenen drei Jahren – ein durchschnittliches Umsatzwachstum von etwa 20 Prozent pro Jahr an.
„Insgesamt wollen wir den Umsatz von Bayer CropScience bis 2014 auf über 8 Milliarden Euro steigern und die bereinigte EBITDA-Marge auf etwa 24 Prozent verbessern“, sagte Dekkers. Im vergangenen Jahr hatte der Umsatz des Teilkonzerns bei 7,3 Milliarden Euro gelegen und die bereinigte EBITDA-Marge bei 22,8 Prozent.
Im Geschäft mit hochwertigen Materialien will Bayer seine Position als Weltmarktführer bei Rohstoffen für Hartschaumstoffe (MDI) und hochwertigen Kunststoffen (Polycarbonat) halten. Das Unternehmen will hier weitere Anwendungsgebiete für seine Produkte erschließen, zum Beispiel in der Automobil- und in der Bauindustrie. Bei den Rohstoffen für weiche Schaumstoffe (TDI) will Bayer seinen Marktanteil von 23 bis 24 Prozent an der weltweit produzierten Menge (2011) weiter ausbauen. Die innovative Technologie der Gasphasenphosgenierung ermöglicht dabei eine hocheffiziente und nachhaltige TDI-Produktion und sichert dem Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. „Unser Ziel ist es, die Absatzmengen von MaterialScience stärker zu steigern als das weltweite Bruttoinlandsprodukt“, sagte Dekkers. Darüber hinaus solle der Teilkonzern eine Prämie über seine Kapitalkosten verdienen.
„Insgesamt bin ich für die mittelfristige Entwicklung von Bayer optimistisch“, sagte Dekkers. „Unsere Innovationen und ihre erfolgreiche Vermarktung sind die Basis für das weitere Wachstum dieses Unternehmens.“