Neue Materialien aus dem Rechner

„Dresden Center for Computational Materials Science“ gegründet

25.11.2013 - Deutschland

Die Verleihung des diesjährigen Nobelpreises für Chemie an drei Forscher, die für die Entwicklung von leistungsfähigen Computermodellen zur Simulation chemischer Prozesse ausgezeichnet werden zeigt: die Entwicklung neuer Werkstoffe findet längst nicht mehr nur im Labor statt, vielmehr gewinnt das rechnergestützte Design von neuen Materialien zunehmend an Bedeutung. So kann grundlegenden Fragen, z.B. wie durch neue Werkstoffe Batterien langlebiger und mit höherer Energiedichte ausgelegt, Autos leichter und sicherer konstruiert oder Krankheiten durch verbesserte Diagnoseverfahren schnell, kostengünstig und zuverlässig erkannt werden können, zuerst im Computer nachgegangen werden, bevor aussichtsreiche Materialien und Verfahren praktisch realisiert werden.

Der Wissenschaftsstandort Dresden mit der TU Dresden im Zentrum ist ein europa- und weltweit führendes Zentrum der Materialforschung, in dem auch die rechnergestützte Modellierung eine tragende Säule darstellt. Die Universitätsleitung hat dies erkannt und fördert zur nachhaltigen Sicherung dieser Stellung in den kommenden vier Jahren aus den Mitteln der Bundesexzellenzinitiative das nun neu gegründete „Dresden Center for Computational Materials Science“ (DCCMS).

„Mit der Etablierung eines agilen und flexiblen zentralen Kompetenzzentrums für Materialsimulationen an der TU Dresden kann eine deutliche Stärkung der Kompetenzen im computergestützten Materialdesign in Dresden erreicht werden“, so Prof. Dr. Gianaurelio Cuniberti von der Fakultät Maschinenwesen, einer der Gründer und designierter Geschäftsführender Direktor des Zentrums. „Geschätzte 70 % aller Innovationen beruhen auf neuen Entwicklungen im Bereich der Materialien. Durch die Bündelung der Aktivitäten von Wissenschaftlern aus vier Fakultäten und zwei Bereichen bilden wir interdisziplinäre und international auf Augenhöhe agierende Strukturen in Forschung und Lehre“, so Cuniberti weiter. Das Zentrum könne durch gemeinsame Projektakquise als Multiplikator für Drittmittel von öffentlichen, privaten und industriellen Fördergebern dienen und möchte durch die Schaffung von attraktiven Rahmenbedingungen ein begehrter Standort für hochqualifizierte und ambitionierte Nachwuchsforscher aus aller Welt werden. Ferner sei zum Transfer von Forschungsergebnissen in die Lehre und zur frühzeitigen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Aufbau eines neuen internationalen Masterstudiengangs „Computational Materials Science“ geplant.

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