Verlorenes Jahr für den Chemie-Mittelstand
Mittelständische Chemieunternehmen sehen Kostenprobleme der Energiewende für KMU als weiter ungelöst
Die mittelständischen Chemie-Unternehmen haben der Bundesregierung fehlende Fortschritte auf dem Weg zu einer bezahlbaren Energiewende vorgeworfen. Aus Sicht des VCI-Ausschusses Selbständiger Unternehmer (ASU) führt die derzeitige Energiepolitik immer noch nicht zu einer spürbaren Entlastung. ASU-Vorsitzender Reinhold von Eben-Worlée sagte anlässlich des Mittelstandstags der deutschen Chemie in Düsseldorf: „Das Jahr 2014 ist für den Mittelstand energiepolitisch ein verlorenes Jahr. Die EEG-Reform der Bundesregierung wird für uns nicht die erhoffte Kostensenkung bringen. Die EEG-Umlage sinkt zwar aktuell leicht, wird aber ebenso wie die Netzentgeltkosten wieder ansteigen. Mir scheint, dass die Politik uns in der Hinsicht fast vergessen hat.“
Von Eben-Worlée wies darauf hin, dass es der Mittelstand sei, der den Großteil der EEG-Belastung der deutschen Chemie von insgesamt einer Milliarde Euro zu tragen habe. Er sagte: „Rund 90 Prozent aller Chemie-Betriebe in Deutschland zahlen die volle EEG-Umlage. Der Kostendruck ist weiter auf dem Kessel, unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland ist weiter gefährdet.“ Er forderte die Bundesregierung dazu auf, nicht nur einen weiteren Anstieg der Kosten für die Energiewende zu verhindern, sondern auch kostendämpfende Maßnahmen zu entwickeln. Er ergänzte in Hinblick auf die Novelle des KWK-Gesetzes und die kommenden Entscheidungen der Bundesregierung zu Strommarktdesign und Energieeffizienz, dass es die Politik unter allen Umständen vermeiden müsse, dem Mittelstand noch weitere Kosten aufzubürden. Dadurch könnten bestehende Investitionen unwirtschaftlich und neue verhindert werden, so von Eben-Worlée.
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